Neuer Bluttest erkennt Bauchspeicheldrüsenkrebs frühzeitig

Blutkanülen
Die Methode erkennt den Krebs noch bevor er sich im Körper ausbreitet. Das könnte die Überlebensrate deutlich verbessern.

Zusammenfassung

  • Ein neuer Bluttest erkennt Bauchspeicheldrüsenkrebs frühzeitig durch den Nachweis von Proteasen, was die Überlebensrate verbessern könnte.
  • Der Test nutzt Nanosensoren, die fluoreszieren, wenn sie von Matrix-Metalloproteinasen gespalten werden, und zeigte bei 356 Proben eine hohe Erkennungsgenauigkeit.
  • Der Test könnte auch auf andere Krebsarten anwendbar sein und bietet eine kostengünstige Diagnosemöglichkeit, ideal für ressourcenarme Regionen.

Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine heimtückische Erkrankung, da er in frühen Stadien meist keine oder nur unspezifische Symptome verursacht und daher oft unbemerkt bleibt. Dies führt dazu, dass die Diagnose häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium erfolgt, wenn sich bereits Metastasen gebildet haben. Dies macht eine effektive Behandlung besonders schwierig. Laut Schätzungen starben im Jahr 2022 weltweit rund 467.000 Menschen an der Krankheit. 

Proteasen als verräterische Marker

Für die Studie konzentrierte sich das internationale Forscherteam auf Enzyme namens Proteasen, die in Tumoren bereits in sehr frühen Stadien aktiv sind. Insbesondere untersuchten sie die Matrix-Metalloproteinasen, die an der Zersetzung von Kollagen beteiligt sind und Krebszellen das Eindringen in gesundes Gewebe erleichtern.

Zur Erkennung dieser Proteasen entwickelten die Wissenschaftler spezielle Nanosensoren. Diese enthalten magnetische Nanopartikel, die an ein Peptid gebunden sind, das von aktiven Matrix-Metalloproteinasen gespalten wird. Diese Spaltung setzt ein fluoreszierendes Molekül frei, das die Forscher nachweisen können. In einer winzigen Blutprobe werden Millionen dieser Nanosensoren ausgesetzt. Je mehr aktive Proteasen vorhanden sind, desto heller leuchtet die Probe.

Hohe Trefferquote

Der Nanosensor wurde an 356 gefrorenen Blutproben getestet, darunter Proben von Krebspatienten, Patienten mit anderen Bauchspeicheldrüsenerkrankungen sowie gesunden Kontrollpersonen. In 98 Prozent der Fälle erkannte der Test gesunde Personen korrekt und identifizierte Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs mit einer Genauigkeit von 73 Prozent. Zudem konnte der Test zwischen Krebs und anderen Bauchspeicheldrüsenerkrankungen unterscheiden.

Bevor er jedoch klinisch eingesetzt werden kann, muss die Sensitivität des Tests noch verbessert werden, dennoch sprechen die Forschenden von vielversprechenden Ergebnissen. Das Forschungsteam untersucht zudem, ob sich der Ansatz auf andere Krebsarten, wie etwa Magen-Darm-Tumoren, übertragen lässt. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Test auch hier vielversprechende Diagnosen ermöglichen könnte. Weiters könnte er mit aufgrund der von nur etwa einem Cent pro Testinsbesondere in ländlichen oder ressourcenarmen Regionen eine wertvolle Diagnosemöglichkeit bieten. 

Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Science Translational Medicine veröffentlicht.

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