Frühe Antibiotikaeinnahme erhöht Risiko für Übergewicht bei Kindern

Kinder, die in den ersten beiden Lebensjahren Antibiotika erhalten, haben ein signifikant höheres Risiko, später übergewichtig oder fettleibig zu werden.
Ein finnisches Forscherteam von der Universität Oulu analysierte Gesundheitsdaten von mehr als 33.000 vaginal geborenen Kindern in Finnland. Die Ergebnisse zeigen: Kinder, die in ihren ersten 24 Lebensmonaten mit Antibiotika behandelt wurden, wiesen einen leicht erhöhten Body-Mass-Index (BMI) auf und hatten ein um 9 Prozent erhöhtes Risiko für Übergewicht sowie ein um 20 Prozent erhöhtes Risiko für Fettleibigkeit im Kindesalter – verglichen mit Kindern, die in dieser Phase keine Antibiotika erhielten.
Keinen Zusammenhang zwischen dem BMI und der Einnahme von Antibiotika gibt es dagegen laut Forschenden vor oder während der Geburt.
„Die Einnahme von Antibiotika in den ersten beiden Lebensjahren ist stärker mit Gewichtszunahme im Kindesalter verbunden als die Einnahme während der Schwangerschaft oder in anderen frühen Lebensphasen“, betonte Studienleiterin Sofia Ainonen. Sie rät Ärzten deshalb zur Zurückhaltung bei der Verschreibung von Antibiotika an Kleinkinder, insbesondere bei nicht dringend notwendigen Behandlungen wie bei leichten Atemwegsinfektionen.
Die Studie unterstreiche die Bedeutung eines sorgfältigen Umgangs mit Antibiotika im frühkindlichen Alter, so die Forschenden. Nämlich nicht nur hinsichtlich einer Resistenzbildung, sondern auch auf langfristige Auswirkungen auf das Körpergewicht.
Laut WHO waren 2022 weltweit über 159 Millionen Schulkinder von kindlicher Fettleibigkeit betroffen.
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