Experiment der Woche: Ein Mini-Sonnenuntergang für zu Hause

Milchiges Wasser im Glas, abgedunkelter Raum: Leuchte mit einer Taschenlampe durch das Glas – ein fabelhafter Effekt.
Auch wenn es zu Hause am schönsten ist, vermissen wir nach einem Urlaub am Meer doch so einiges: das Meer selbst, das Schwimmen und Planschen darin – und vielleicht auch die Sonnenauf- und untergänge! Nie ist das Licht schöner als in dem Moment, in dem die Sonne hinter dem Horizont im Meer verschwindet und der Himmel in sattem Orange und Rot leuchtet. Wusstest du, dass du dieses besondere Licht zu Hause selbst nachmachen kannst – und das mit ganz einfachen Mitteln?
Nimm ein durchsichtiges Trinkglas und befülle es mit ganz normalem Leitungswasser. Dann gib mit einem Löffel einige Tropfen Milch dazu und mische sie unters Wasser, bis die Flüssigkeit trüb ist. Jetzt nimm eine Taschenlampe, das Glas mit der milchigen Flüssigkeit und geh damit in einen dunklen Raum, je dunkler, desto besser. Leuchte mit der Taschenlampe von hinten durch dein Milchnebelglas.
Ist das nicht ein wunderschönes Sonnenuntergangslicht? Dein kleines Farbenwunder hat damit zu tun, wie das Licht der Taschenlampe beschaffen ist. Denn auch wenn es auf den ersten Blick „nur weiß“ aussieht, setzt es sich aus vielen Farben zusammen. Eigentlich sogar aus allen für uns sichtbaren Farben des Lichts, Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett. Zusammengemischt im Strahl deiner Lampe ergeben diese Farben weißes Licht.
Das Spannende ist: Wenn du dieses Licht durch deine Milchwassermischung schickst, werden die Farben Grün, Blau, Indigo und Violett in verschiedene Richtungen abgelenkt. Die winzigen Fett- und Proteintropfen in der Milch wirken wie kleine Verteilerzentren für das Licht. Diesen Vorgang nennt man Streuung. Die Orange- und Rottöne können ungehindert durch diese Mischung hindurch und in dein Auge treffen, sodass du sie gut sehen kannst. Beim Sonnenuntergang am Himmel ist es ähnlich, nur dass die Streuung der Grün- und Blautöne durch Schmutzpartikel in der Luft passiert. Übrigens, du kannst natürlich den Beweis antreten, ob es wirklich die Milch ist, die diesen Effekt hervorruft, indem du den Versuch mit purem Wasser wiederholst!
Fragen zum Experiment der Woche sende an kurier@sciencepool.org
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