Warum moderater Kaffeekonsum das Herz schützt

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind mit Abstand für die meisten Todesfälle in Europa verantwortlich – bei Frauen 51 Prozent, bei Männern 42 Prozent. Kein Wunder, dass die Förderung der Herzgesundheit ein wichtiges Thema für Präventionsmediziner ist. Vor allem der Lebensstil spielt dabei eine Rolle. Einmal mehr zeigten Studien, dass eine bestimmte Menge Kaffee das Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, signifikant senken kann. Hier die wichtigsten Fakten aus aktuellen Studien, die das "Institute for Scientific Information on Coffee" analysierte:

Kaffee scheint Herz und Gefäße zu schützen und verringert dadurch das Sterberisiko um 21 Prozent, wenn man drei bis fünf Tassen täglich trinkt. Welche Effekte für den Schutz der Gefäße verantwortlich sind, konnte zwar noch nicht vollständig geklärt werden. Es gibt jedoch deutliche Hinweise, dass die entzündungshemmenden und antioxidativen (zellschützenden) Eigenschaften dabei eine Rolle spielen, schreiben die Studienautoren im "American Journal of Epidemiology". Der größtmögliche Schutz variiert jedoch in den einzelnen Ländern. Während in der japanischen Bevölkerung zwei Tassen die besten Effekte erzielten, waren es bei US-Amerikanern und Briten etwa drei Tassen Kaffee pro Tag.

Kaffee reduziert das Risiko für Typ-II-Diabetes

Diabetiker haben generell ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei diesen Patienten kann Kaffee überhaupt das Erkrankungsrisiko reduzieren. Wer drei bis vier Tassen täglich zu sich nimmt, senkt laut Studien sein Risiko um 25 Prozent. Zu diesem Ergebnis kam eine Meta-Analyse im Fachmagazin "JAMA Internal Medicine".

Die aktuellen Forschungsergebnisse untermauern frühere Studien, die zu ähnlichen Ergebnissen gekommen sind. Doutor Antonio Vaz Carneiro von der Medizinischen Fakultät, der jüngst den diesjährigen Kongress der "European Association for Cardiovascular Prevention & Rehabilitation" in Lissabon leitete, ist die gesundheitsfördernde Rolle von Kaffee ein interessanter Ansatz, der weiter verfolgt werden sollte. "Moderater Kaffeekonsum könnte eine signifikante Rolle in der Reduktion der von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ausgelösten Todesfälle spielen. Ein Rückgang hätte sogar Auswirkungen auf die Gesundheitsausgaben in ganz Europa."