Zypern braucht doch 23 Milliarden Euro
Dräut nun die nächste Krise herauf? Zypern braucht, wie zuvor schon bereits vorsichtig vermutet, doch mehr Geld als die Regierung bisher zugeben wollte. Statt insgesamt 17,5 Milliarden Euro seien nun 23 Milliarden Euro nötig, um das Land vor der Pleite zu bewahren, teilte nun die Regierung in Nikosia mit. Zypern hatte nach langen Verhandlungen Ende März von der Euro-Staaten und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zehn Milliarden Euro Hilfe zugesagt bekommen, den Rest sollte das Land selbst aufbringen. Wie, das war von Anfang an umstritten.
Zum Beispiel durch den Verkauf der Goldreserven: Als Teil des Rettungspakets soll die Mittelmeerinsel einen Teil ihres Goldes abstoßen. Das hat den Goldpreis kurzfristig auf Talfahrt geschickt, am Mittwoch war der Preis um 1,2 Prozent gefallen. Bis zum Donnerstag stabilisierte sich der Preis aber wieder.
Auf die Wirtschaft seines Landes kommt Georgiades zufolge wegen der verordneten Radikalkur für den Finanzsektor eine "Schocktherapie von enormen Dimensionen" zu. Das Ausmaß lässt ein 16-seitiges Arbeitspapier der EU-Kommission erahnen: Die Wirtschaft des Mittelmeerstaats bricht demnach in diesem Jahr um 8,7 Prozent ein, bevor sie 2014 um weitere 3,9 Prozent schrumpft. Erst im Folgejahr soll es wieder langsam aufwärts gehen. Zyperns Schuldenberg soll von knapp 87 Prozent der Wirtschaftsleistung im vergangenen Jahr auf mehr als 126 Prozent im Jahr 2015 anwachsen, bevor von den EU-Experten Besserung erwartet wird.
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