Zwei Drittel der heimischen Industriekonzerne erwägen Jobabbau

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Laut Umfrage von contrast EY sind Unternehmen auf beginnenden Abschwung mangelhaft vorbereitet. Ein Drittel rechnet mit Umsatzrückgang.

Noch ist die Konjunkturkrise in Österreich kaum spürbar. Wohl daher rechnet nur jedes dritte heimische Industrieunternehmen mit einer Verschlechterung der Lage. Das zeigt eine Umfrage von contrast EY Parthenon, die Strategieberatungsmarke des Beraters EY, unter 100 heimischen Betrieben. Unternehmen im Stahl-, Metall- und Maschinenbau schätzen die Lage ernster ein. Gerade die exportorientierten Unternehmen seien pessimistischer – „ihr Seismograf schlägt schneller aus, wenn die Weltwirtschaft in Schieflage gerät“, sagt Johannes Schneider, Managing Director bei contrast EY.

Insgesamt sehe Österreichs Industrie einem drohenden Wirtschaftsabschwung sehr gelassen entgegen. Daher fühlen sich wenig überraschend knapp drei Viertel der befragten Unternehmen noch nicht ausreichend auf den Abschwung vorbereitet. Allerdings rechnet auch nur ein Drittel mit Umsatzrückgängen.

Zu ruhige Hand

„Auf der einen Seite ist es die richtige Einstellung, sein Unternehmen mit ruhiger Hand durch stürmischere Zeiten zu lenken. Auf der anderen Seite darf die Gelassenheit aber nicht in Sorglosigkeit kippen“, sagt Schneider.

Das Ranking der wichtigsten reaktiven Maßnahmen führt der Abbau von Überstunden an (91 Prozent). Es folgen Einstellungsstopp bzw. Nichtnachbesetzung frei werdender Stellen (84 Prozent), die Überarbeitung von Prozessschritten (81), der Abbau von Leasingkräften (67) und Personal (65 Prozent).

Besser wäre es, so Schneider zum KURIER, proaktiv zu agieren. Das bräuchte aber eine längere Vorbereitungszeit, was vor allem kleinere Betriebe herausfordere. Dazu zählten die verstärkte Digitalisierung, die Optimierung von Vertrieb und Sachkosten sowie der Aufbau von Liquiditätsreserven – auch durch den Verkauf von Unternehmensteilen, die Kopfzerbrechen bereiteten.

Zwei Drittel der heimischen Industriekonzerne erwägen Jobabbau

Johannes Schneider, Managing Director bei contrast EY.

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