Zalando korrigiert Jahresprognose nach oben

FILE PHOTO: The logo of online fashion retailer Zalando at its Berlin headquarters
Finanzchef: Coronapandemie beschleunigt Trend von offline zu online. Zweites Quartal brachte über drei Millionen Erstbesteller.

Der Modehändler Zalando hat in der Coronakrise so viele neue Kunden gewonnen wie noch nie. So lag die Zahl der Erstbesteller im zweiten Quartal bei mehr als drei Millionen, wie Finanzchef David Schröder am Donnerstag in einer Telefonkonferenz zu den vorläufigen Zahlen sagte. Die Coronapandemie beschleunige dabei den Trend von offline zu online.

So konnte Zalando mit einem robusten Umsatz- und Ergebniswachstum aufwarten. Für die zweite Jahreshälfte zeigte sich der Finanzvorstand optimistisch. Der Konzern erhöhte die Jahresprognose.

Aktie mit Rekordhoch

Die im MDax notierte Aktie legte zu und näherte sich dem erst in der vergangenen Woche erreichten Rekordhoch von 68,82 Euro an. Die Aktie befindet sich seit einiger Zeit auf dem Höhenflug. So stieg der Börsenwert allein in diesem Jahr um fast die Hälfte auf zuletzt fast 17 Mrd. Euro. Seit dem Dezember 2018 beläuft sich das Kursplus auf mehr als 200 Prozent.

Am Vorabend hatte das Unternehmen vorläufige Zahlen eines starken zweiten Quartals vorgelegt und seine Jahresprognose erhöht. Der Umsatz stieg im Quartal um bis zu 28 Prozent auf bis zu 2,05 Mrd. Euro. Auch auf der Ergebnisseite konnte Zalando Positives melden: Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) konnte sich mit 200 bis 220 Mio. Euro verdoppeln. Dabei profitierte Zalando auch von einem Rückgang der durchschnittlichen Retourenquote. Das liege an einem veränderten Einkaufsverhalten, sagte Schröder.

Erstbesteller retournieren weniger

So sei die Nachfrage vor allem nach den Bedürfnissen ausgerichtet gewesen - etwa nach Artikeln aus den Bereichen Sport- und Kindermode sowie der Kosmetik. Diese Artikel würden weniger zurückgeschickt. Auch Erstbesteller retournierten in der Regel weniger. Dies habe die Logistikkosten gesenkt und die Profitabilität verbessert.

15 bis 20 Prozent Umsatzwachstum erwartet

Schröder ist zuversichtlich, dass der positive Trend auch im zweiten Halbjahr anhält, wobei die Entwicklung weiter mit einer gewissen Unsicherheit behaftet sei. Beim Umsatz erwartet Zalando nun 15 bis 20 Prozent Wachstum. Das dürfte sich auch positiv auf das Ergebnis niederschlagen. So stellt das Management nun beim bereinigten Ebit ein Wachstum in Aussicht: Von rund 225 Millionen im Vorjahr auf 250 bis 300 Mio. Euro. Hier war Zalando bisher mit 100 bis 200 Mio. Euro erheblich pessimistischer. Das ausführliche Zahlenwerk will Zalando am 11. August veröffentlichen.

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