Wohnen hat sich in Österreich in den vergangenen Jahren stark verteuert

Preistreiber war einmal mehr das Wohnen
Reine Nettomieten stiegen in den vier Jahren sogar um 15,5 Prozent, Neuverträge besonders stark verteuert.

Wohnen hat sich in Österreich in den vergangenen Jahren weiter stark verteuert: Die durchschnittliche Miete samt Betriebskosten für Hauptmietwohnungen stieg im Zeitraum 2016 bis 2020 um 12,2 Prozent - deutlich stärker als die allgemeine Inflationsrate mit 7,3 Prozent. Die Durchschnittsmiete betrug laut Statistik Austria im Vorjahr österreichweit im Monat 8,3 Euro pro Quadratmeter - bei privaten Neuvermietungen sogar 10,8 Euro pro m2.

Hintergrund des deutlichen Anstiegs der Mieten in den letzten Jahren sei insbesondere die wachsende Nachfrage nach Wohnraum, erklärte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Dienstag. Die Bevölkerung sei in den vergangenen zehn Jahren um rund 560.000 Personen gewachsen. Besonders kräftig fallen die Mietpreissteigerungen bei Neuvermietungen aus. Da langlaufende Mietverträge seltener werden, wirke sich das auch auf das Mietniveau insgesamt aus, so Thomas. Bei den Nettomieten fiel der Anstieg in dem Vierjahresabstand mit 15,5 Prozent noch kräftiger aus.

Bedeutend für die Miethöhe ist die Mietdauer - und auch das Mietsegment ist ein wichtiger Einflussfaktor. Bei Neuverträgen (bis unter zwei Jahren bisheriger Mietdauer) werden im Schnitt 9,8 Euro pro m2 bezahlt (Miete inkl. Betriebskosten), bei Mietverträgen mit über 30-jähriger Vertragsdauer werden im Schnitt 5,7 Euro inkl. Betriebskosten pro m2 aufgewendet.

Unterschiede zwischen Neu- und Altverträgen gibt es in allen Teilsegmenten des Mietwohnungsmarktes, jedoch zeigen die Mietpreise für private Mietwohnungen größere Unterschiede nach der bisherigen Wohndauer als jene für Genossenschafts- und Gemeindewohnungen.

Im privaten Mietsektor lag die durchschnittliche Monatsmiete für eine Hauptmietwohnung samt Betriebskosten 2020 bei 9,6 Euro pro m2, für Genossenschaftswohnungen bei 7,4 Euro und für Gemeindewohnungen bei 6,9 Euro pro m2.

Regional betrachtet am höchsten waren die durchschnittlichen monatlichen Mieten inkl. Betriebskosten im Vorjahr im Bundesland Salzburg mit 9,9 Euro pro m2, gefolgt von Vorarlberg (9,6 Euro) und Tirol (9,2 Euro). Am günstigsten kamen Hauptmietwohnungen im Burgenland mit 6,4 Euro je m2 und Monat. Im Bundesland Wien mit einem besonders hohen Mietwohnungsanteil kamen die Mieten inkl. Betriebskosten im Schnitt auf 8,6 Euro.

Die Nettomieten (ohne Betriebskosten) lagen in Österreich im Schnitt bei 6,2 Euro pro m2 und Monat - am höchsten in Salzburg und Vorarlberg mit je 7,7 Euro, gefolgt von Tirol mit 7,3 Euro. Im Burgenland waren es 5,0 Euro, in Wien 6,3 Euro. In Gemeindewohnungen lagen die Nettomieten bundesweit im Schnitt bei 4,6 Euro pro m2, in Genossenschaftswohnungen bei 5,4 Euro und in anderen bzw. privaten Hauptmietwohnungen bei 7,5 Euro pro m2 und Monat.

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