Wirecard hat Bilanzärger in Singapur

FILE PHOTO: The headquarters of Wirecard AG is seen in Aschheim near Munich
Der Wirtschaftsprüfer hat die Richtigkeit der Jahresbilanz 2017 im südostasiatischen Inselstaat nicht bestätigt.

Der Zahlungsdienstleister Wirecard hat Ärger mit Bilanzproblemen in Singapur: Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY hat der Tochtergesellschaft in dem südostasiatischen Inselstaat kein Testat für die Richtigkeit der Jahresbilanz 2017 ausgestellt. Das berichtete das „Handelsblatt“ am Mittwoch unter Verweis auf die Unternehmensaufsicht des Finanzministeriums in Singapur.

Aktie auf Talfahrt

Demnach konnten die Prüfer weder abschätzen, ob der örtliche Jahresabschluss korrekt war, noch, ob dieser korrigiert werden müsste. An der Frankfurter Börse ging die Wirecard-Aktie auf Talfahrt und büßte am Mittwochvormittag fast sechs Prozent ein.

Wirecard machte dafür in einer Stellungnahme die Ermittlungen der Singapurer Finanzaufsicht verantwortlich, die nach Bilanzfälschungsvorwürfen der Londoner „Financial Times“ eingeleitet worden waren: „Aufgrund der Einschränkungen durch die Ermittlungen ... in Singapur waren Dokumente teilweise nicht zugänglich, so dass sich der lokale Prüfer auf Basis geltendem lokalen Rechnungslegungsstandard kein abschließendes Prüfungsurteil bilden konnte.“

Konzernabschluss nicht betroffen

Der Konzernabschluss ist davon laut Wirecard nicht betroffen. „Für die Wirecard-Gruppe ist der Konzernabschluss nach IFRS maßgebend“ - IFRS ist ein internationaler Rechnungslegungsstandard. „Dieser wurde für die Geschäftsjahre 2017 und 2018 von Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft und uneingeschränkt testiert“, hieß es weiter. Die Einschränkungen der Einzelprüfung in Singapur seien für die Prüfung des Konzernabschlusses nicht relevant.

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