Wiener Start-up macht Kommunikation abhörsicher

Wiener Start-up macht Kommunikation abhörsicher
Qtlabs entwirft Baupläne und Geräte für Quantennetzwerke. "Der Markt ist dabei abzuheben", sagt Gründer Rupert Ursin.

Der Tag, an dem Quantencomputer herkömmliche Verschlüsselung innerhalb kürzester Zeit aushebeln werden können, wird Q-Day genannt. Wann es so weit ist -  ob in drei, fünf, 15 oder 25 Jahren - ist ungewiss. Dass der Q-Day kommen wird, bezweifeln Experten aber nicht. Dann werden heute noch sichere Datenverbindungen geknackt und manipuliert werden können. Finanztransaktionen sind davon ebenso betroffen wie die Verkehrsregelung oder Firmengeheimnisse. Auch verschlüsselte E-Mails, die davor abgefangen wurden, können dann in wenigen Sekunden entschlüsselt werden. "Das hätte extreme Auswirkungen auf die digitale Gesellschaft", sagt der Quantenphysiker Rupert Ursin

Quantentechnologie bietet aber auch eine Lösung für das Problem. Mit auf den Prinzipien der Quantenmechanik basierenden Verschlüsselung kann Kommunikation auch zu hundert Prozent abhörsicher gemacht werden. Die Erzeugung und der Austausch der Schlüssel über die verschränkten Quantenteilchen kann auch von Quantencomputern nicht geknackt werden. Die fragilen Quantenzustände sorgen dafür, dass Abhörversuche leicht entdeckt werden können.

Ursins Start-up Quantum Technology Laboratories, kurz qtlabs, erstellt Machbarkeitsstudien und Pläne für solche abhörsicheren Quantennetzwerke und baut Prototypen von Geräten, die dafür benötigt werden - etwa Teleskope mit Quantenempfängern. 

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