Wiener Privatbank schrieb im Halbjahr Verlust

Münzen und Statistik
0,54 Mio. Euro Verlust vor allem durch Depot-Abwertung wegen Corona-Krise. Expansionspläne werden neu geprüft.

Auch an der Wiener Privatbank ist die Coronakrise nicht spurlos vorübergegangen: Vor allem eine Abwertung der Depots hat das Ergebnis im ersten Halbjahr 2020 ins Minus gedreht, unterm Strich stand ein Nettoverlust von 0,54 Mio. Euro, nach 1,71 Mio. Euro Gewinn vor einem Jahr. Im zweiten Halbjahr erwarte man eine leichte Erholung der Kapitalmärkte, teilte die Privatbank am Dienstag mit.

Die Substanz an verwalteten Kundenvermögen sei weitgehend stabil geblieben, positive Impulse habe es aus dem Kundenhandel gegeben, der von der erhöhten Volatilität an den Finanzmärkten und einem größeren Handelsvolumen profitiert habe, heißt es in der Mitteilung.

Auch das Kreditgeschäft sei im ersten Halbjahr stabil verlaufen, allerdings sei das Zinsergebnis durch einen Rückgang des Zinsniveaus im US-Dollar gesunken - der Zinsüberschuss betrug 2,15 Mio. Euro (nach 2,40 Mio. Euro).

Auf den für die Wiener Privatbank wichtigen Immobiliensektor gebe es derzeit keine negativen Auswirkungen, die Geschäftsentwicklung sei zufriedenstellend ausgefallen. Das Ergebnis aus dem Immobilienhandel wurde trotz des Lockdowns im zweiten Quartal von 1,41 Mio. auf 1,62 Mio. Euro gesteigert.

Der Provisionsüberschuss erhöhte sich leicht von 4,62 auf 4,70 Mio. Euro. Die Risikovorsorge stieg leicht von 0,07 Mio. Euro im Vorjahr auf 0,09 Mio. Euro im Halbjahr 2020.

Am stärksten von den coronabedingten Auswirkungen auf Wirtschaft und Finanzmärkte war das Ergebnis aus finanziellen Vermögenswerten betroffen, das von 0,95 Mio. Euro auf -2,07 Mio. Euro in die Verlustzone drehte.

Dadurch sank das Ergebnis vor Steuern von 2,34 Mio. Euro auf -0,79 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie lag bei -0,11 Euro, nach 0,34 Euro im ersten Halbjahr 2019.

Für den weiteren Jahresverlauf rechnet die Wiener Privatbank mit einem Anhalten der Unsicherheit. Ihren regionalen Fokus will die Bank weiterhin auf dem Heimmarkt Österreich und hier schwerpunktmäßig auf dem Wiener Raum haben.

Expansionsüberlegungen insbesondere in die Slowakei und Tschechien will man abhängig von der weiteren Entwicklung der Coronakrise und ihre regionalen Auswirkungen neu beurteilen.

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