Wiener Börse: Schlechte Konjunkturdaten belasten Leitindex ATX

Wiener Börse: Schlechte Konjunkturdaten belasten Leitindex ATX
Europas Stimmungsdaten und US-Jobzahlen drückten auf die Kurse. Rosenbauer nach Zahlen im Plus, Banken nach Fitch-Rating im Minus.

Die Wiener Börse hat am Freitag mit klaren Abschlägen geschlossen. Der heimische Leitindex ATX verlor 0,84 Prozent auf 1.964,94 Einheiten. Auch das europäische Börsenumfeld zeigte sich tiefer.

Die negative Stimmung an den Märkten war am heutigen Handelstag hauptsächlich auf schwache Konjunkturdaten zurückzuführen.

Neues Allzeittief

Stark im Vordergrund stand dabei der Einkaufsmanagerindex zum Euro-Währungsraum: Er fiel im März wegen der Coronavirus-Pandemie um rasante 21,9 Punkte auf 29,7 Zähler und erreichte ein neues Allzeittief.

"Unsere Daten deuten auf einen Einbruch der Euro-Wirtschaftsleistung von annähernd zehn Prozent hin", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. "Schlimmeres scheint in naher Zukunft unausweichlich."

Düsteres Bild in den USA

Zudem zeichneten auch äußerst schwache Arbeitsmarktdaten aus den USA ein düsteres Bild.

In den Vereinigten Staaten wurden im vergangenen Monat 701.000 Stellen außerhalb der Landwirtschaft abgebaut. Ökonomen rechneten für diesen Zeitraum lediglich mit 100.000. Die in einer separaten Umfrage ermittelte Arbeitslosenquote sprang im März unterdessen auf 4,4 Prozent von 3,5 Prozent.

Banken unter Druck

Mit Blick auf die Branchen dürfte der Bankensektor am heutigen Handelstag die Aufmerksamkeit etwas auf sich gelenkt haben.

Die Ratingagentur Fitch setzte unter anderem die Bewertungen der Erste Group und der BAWAG aufgrund der Corona-Krise auf "Rating Watch Negative". Fitch sieht größere Risiken für die Kreditprofile der Banken.

Aktien der Ersten Group gingen um 1,54 Prozent tiefer aus dem Handel. BAWAG verbilligten sich am Berichtstag um 3,16 Prozent.

Unternehmensseitig rückte vor dem Wochenende eine Zahlenvorlage des Feuerwehrausrüsters Rosenbauer in den Mittelpunkt. Er konnte sowohl Umsatz als auch Gewinn im Geschäftsjahr 2019 steigern, die Gewinnausschüttung möchte er aber von 8,5 auf 5,4 Mio. Euro kürzen. Die Wertpapiere des Konzerns schlossen um klare 2,94 Prozent höher.

Plus für Verbund, Semperit, AT&S

Die Aktien der OMV gingen am heutigen Handelstag trotz des sich weiterhin erholenden Ölpreises um 0,44 Prozent tiefer aus dem Handel. Der Erdöl- und Gaskonzern wird die mehrheitliche Übernahme des Chemiekonzerns Borealis zum Teil mit Anleihen finanzieren. Dazu werden drei Anleihe-Tranchen mit einem Gesamtvolumen von 1,75 Mrd. Euro begeben, teilte die OMV mit.

Mit Blick auf die weiteren Einzelwerte verzeichneten die Anteilsscheine des Energieversorgers Verbund klare Kursgewinne von 5,49 Prozent. Ebenfalls gut gesucht waren die Aktien der Semperit (plus 3,94 Prozent) und die Titel der AT&S (plus 3,81 Prozent).

Mit Abgaben von 3,81 Prozent gingen dagegen Wienerberger aus dem Handel. Schwach waren zudem auch die beiden Immobilienwerte CA Immo und Immofinanz, die 2,65 bzw. 2,76 Prozent verloren. Die Titel des Branchenkollegen s Immo gewannen hingegen leicht um 0,12 Prozent.

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