Wien kämpft mit Geschäftssterben

Wien kämpft mit Geschäftssterben
Viele Geschäftsstraßen müssen modernisiert und umgebaut werden, um wieder attraktiv zu sein.

Rund 500 Wiener Geschäftslokale stehen derzeit leer. Das sind rund 20 Prozent mehr als noch vor 15 Jahren. Mitgrund ist die stärker werdende Einzelhandelskonkurrenz aus dem Internet. Die Wirtschaftskammer Wien versucht nun, dem Geschäftssterben entgegenzuwirken.

Wohlfühlatmosphäre

„Die Modernisierung und Umgestaltung der Erdgeschoßzone ist ein ganz zentrales Thema, das darüber entscheiden wird, ob Wien auch in zehn Jahren noch als Einkaufsstadt erfolgreich ist“, sagt Alexander Biach, Standortanwalt in der Wirtschaftskammer Wien. „Wir müssen im öffentlichen Raum eine neue Wohlfühlatmosphäre schaffen, die Menschen sollen sich dort gerne aufhalten“, so Biach.

Um der Entwicklung entgegenzuwirken, bietet die Wirtschaftskammer Wien auf der Plattform „Freie Lokale“ verfügbare Geschäftslokale inklusive umfangreicher Lage- und Frequenzbewertung an. So können jedes Jahr rund 300 Geschäftslokale wiedervermietet werden.

Positive Effekte

Biach regt auch ein Investitionsprogramm zur Modernisierung und Umgestaltung von Wiener Geschäftsstraßen, Plätzen und Grätzeln. Er zeigte in seinem ersten Standortanwalt-Bericht die volkswirtschaftlich positiven Effekte von Umgestaltungsmaßnahmen wie der Rotenturmstraße oder Herrengasse in der Wiener Innenstadt auf.

Da zeige sich auch, dass jede investierte Million in die Modernisierung des öffentlichen Raums 1,2 Millionen Euro Wertschöpfung generiert, so Biach. „Wenn die Atmosphäre passt, die Aufenthaltsqualität hoch ist, dann kommen mehr Menschen, bleiben länger und geben mehr Geld aus."

Die Wirtschaftskammer Wien regt deshalb eine jährliche „Grätzelmillion“ pro Bezirk für gestalterische Projekte in der Erdgeschoßzone an. Mit den Wiener Bezirksvorstehern ist Standortanwalt aktuell in regem Austausch, wo es sich lohnt, zuerst in Projekte zu investieren.

 

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