Wenig Nachfrage nach Waren "Made in China"

Eine Silhouette einer Person blickt aus dem Fenster auf einen Containerhafen.
Chinas Exporte brechen überraschend ein. 15 Prozent Rückgang im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Ein überraschend starker Rückgang des chinesischen Außenhandels weckt neue Sorgen über den Zustand der zweitgrößten Volkswirtschaft. Die Ausfuhren fielen im März drastisch um 14,6 Prozent im Vorjahresvergleich, während die Einfuhren um 12,3 Prozent zurückgingen, wie die Zollverwaltung am Montag in Peking berichtete.

Weltkonjunktur zieht nicht an

Experten hatten eigentlich einen Anstieg der Exporte nach dem chinesischen Neujahresfest im Februar um mehr als zehn Prozent erwartet. Der ungewöhnliche Rückgang der Ausfuhren demonstriert die schwache Nachfrage nach Waren „Made in China“ in einer schlechten Weltkonjunktur.

Im ersten Quartal ging der Außenhandel der größten Handelsnation damit um 6 Prozent auf 5,54 Billionen Yuan (heute umgerechnet 841 Milliarden Euro) zurück, womit China einen wichtigen Wachstumstreiber verliert. Als Ziel für dieses Jahr hatte die Regierung eigentlich einen Zuwachs des Außenhandels um sechs Prozent vorgegeben.

Die Exporte stiegen in den ersten drei Monaten dieses Jahres noch um 4,9 Prozent, während die Importe um 17,3 Prozent zurückgingen. Der anhaltende Rückgang der Einfuhren deutet auch auf schwache heimische Nachfrage in China hin. Angesichts der schlechten Handelsdaten rechnen Analysten mit neuen Stimulus-Maßnahmen.

China wächst langsamer

Nach 7,4 Prozent im Vorjahr soll die chinesische Wirtschaft in diesem Jahr nur noch um „rund sieben Prozent“ wachsen - so langsam wie seit 25 Jahren nicht mehr. Die Weltbank nahm auch ihre Prognose für die aufstrebenden Länder im Raum Ostasien/Pazifik zurück, und zwar auf 6,7 Prozent für 2015.

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