Weltwirtschaft 2020: Weltbank noch pessimistischer als Währungsfonds

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Seit dem Jahr 1870 keine vergleichbare Wirtschaftskrise, wenn man die Zahl der betroffenen Länder betrachtet.

Die Aussichten für die Weltwirtschaft werden immer düsterer. Die globale Wirtschaftsleistung dürfte dieses Jahr um 5,2 Prozent schrumpfen, prognostizierte die Weltbank am Montag. Die Weltbank ist mit ihren Prognosen noch deutlich pessimistischer, als es der Internationale Währungsfonds (IWF) im April war. Er geht von einem Minus der Weltwirtschaft von drei Prozent aus.

Wird die Zahl der betroffenen Länder betrachtet, gab es demnach seit dem Jahr 1870 keine vergleichbare Wirtschaftskrise. Weltbank-Vertreterin Ceyla Pazarbasioglu sagte, die Coronakrise dürfte 70 bis 100 Millionen Menschen in extreme Armut treiben.

Im Jänner waren die Experten der Organisation mit Sitz in Washington noch von einem Wachstum von 2,5 Prozent ausgegangen. Die Schätzungen könnten sich noch einmal verschlechtern, sollten die Unsicherheiten wegen der Coronaviruspandemie und die Einschränkungen des öffentlichen Lebens noch länger anhalten.

Für die Industrieländer sagt die Weltbank ein sattes Minus von sieben Prozent voraus. In den Schwellenländern dürfte die Wirtschaftsleistung um 2,5 Prozent sinken. Für die USA erwartet die Weltbank ein Minus von 6,1 Prozent, für die Eurozone sogar von 9,1 Prozent. Die Wirtschaft in Brasilien dürfte um acht Prozent schrumpfen, in Indien um 3,2 Prozent. Für China dagegen, wo das neuartige Virus erstmals auftrat und inzwischen eingedämmt wurde, sagen die Experten ein Wachstum von 1,0 Prozent voraus.

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