Warum für Anleger die Zukunft in den Sternen liegt

Satellite antenna array under the Milky Way sky
Der Bedarf an Raketen und Satelliten wächst weltweit immens. Für Anleger ergeben sich damit neue Investmentchancen.

Mehr als 10.000 aktive Satelliten umkreisen die Erde. Prognosen zufolge könnte sich die Zahl bis 2030 auf 50.000 bis 100.000 erhöhen. Denn der Bedarf steigt immens – sowohl für militärische als auch kommerzielle Zwecke. Sie ermöglichen Kommunikation (TV, Internet, Telefonie), Navigation (GPS), Erdbeobachtung (Wetter, Umwelt) und dienen der Forschung.

Um die Satelliten ins All zu bringen, sind Raketen nötig. Die Nachfrage ist klarerweise auch hier stark im Steigen begriffen. Das Vorjahr war mit mehr als 260 Starts weltweit ein Rekordjahr.

Dominiert wird die Branche mit mehr als 100 Starts mittlerweile von SpaceX, der von Elon Musk gegründete Betreiber. Der Konzern ist allerdings nicht an der Börse notiert, ein direktes Investment ist somit nicht möglich. Es gibt jedoch einen Umweg über Beteiligungsgesellschaften wie etwa Flat Capital. 

Dabei handelt es sich um ein schwedisches Investmentunternehmen unter Führung des Klarna-Mitbegründers Sebastian Siemiatkowski. Der Kurs hat seit Jahresbeginn bereits mehr als 40 Prozent zugelegt, verhält sich aber relativ volatil. Zudem ist SpaceX nur eine von zahlreichen Positionen, die Flat Capital hält.

Eine weitere Möglichkeit zum indirekten Investment bei SpaceX ist über die Handelsplattform Republic. Bereits ab 50 Dollar können dort sogenannte „Mirror Tokens“ erworben werden, die die Wertentwicklung von SpaceX widerspiegeln soll. Dieser Referenzpreis ist seit Jahresbeginn von 185 auf 275 Dollar je Token gestiegen. 

Will der Investor wieder verkaufen, so ist dies über Republic nur nach 10 Jahren möglich – außer es kommt zu einem Börsegang, einer Übernahme oder man findet auf dem Sekundarmarkt einen anderen Interessenten. Generell gilt ein solches Investment als höchst risikoreich.

Amazon

Auch bei Mitbewerber Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos ist ein direktes Investment nicht möglich. Ein Börsegang wird aber nicht ausgeschlossen. Aktuell kommt das Kapital von Bezos selbst. Somit kann bestenfalls indirekt über Amazon-Aktien am Erfolg partizipiert werden.

Ein anderes Geschäftsmodell verfolgt Virgin Galactic, doch der Weltraumreisenanbieter von Milliardär Richard Branson konnte nie wirklich wirtschaftlich durchstarten. Der Kurs hat seit Börsenstart fast 99 Prozent verloren, auch die Aussichten sind trübe.

Vor einem Monat ging Firefly Aerospace in New York an die Börse. Dabei handelt es sich um einen US-Konzern, der Raketen für den Weltraumtransport und Mondlandefähren entwickelt und sich einen Namen mit der ersten erfolgreichen kommerziellen Mondlandung gemacht hat. Die Aktie hatte allerdings keinen guten Start – bis heute verlor sie ein Viertel ihres Werts.

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Besser läuft es für das US-Raumfahrtunternehmen Rocket Lab, das einen Startplatz in Neuseeland betreibt. Der Kurs hat sich seit Jahresbeginn fast verdoppelt, in der Vorwoche sorgte aber die Meldung, dass Kerninvestoren größere Aktienpakete abgestoßen haben und zugleich eine Kapitalerhöhung angekündigt wurde, für Unruhe. Die Aktie verlor zehn Prozent.

Satelliten

Die größten börsenotierten Satellitenbetreiber sind SES aus Luxemburg und Eutelsat aus Frankreich. Letzterer zog im August Bilanz für das Geschäftsjahr 2024/25 (Ende Juni). Der Verlust lag zwar bei 1,1 Milliarden Euro, die Zahlen fielen dennoch besser aus als erwartet. Der Kurs legte heuer bereits rund 30 Prozent zu. Das liegt vor allem am wachsenden Interesse von Regierungen und Unternehmen, die die Abhängigkeit von US-Konzernen verringern wollen.

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Aus selbem Grund wollen Europas Luft- und Raumfahrtkonzerne Leonardo, Thales und Airbus noch heuer die Fusion ihrer Satellitensparten vereinbaren. Generell zeigt sich, dass viele Konzerne nicht nur in der Raumfahrt und Satellitenindustrie tätig sind sowie auch etwa Boeing oder Lockheed Martin. Oder auch L3Harris Technologies, ein US-Rüstungskonzern. Dieser wurde von boerse.de nun zum Top-Pick der Raumfahrtaktien erkoren. Am unteren Ende stehen übrigens SES und Eutelsat.

Für Anleger gibt es auch eine einige Spezialfonds wie den Echiquier Space des französischen Investmenthauses LFDE. Er umfasst 22 Titel, die größte Position ist der britische Rüstungskonzern BAE Systems. Alternativ gibt es den ETF VanEck Space Innovators Ucits, der ausschließlich in Unternehmen investiert, die mindestens 50 Prozent des Umsatzes mit Raumfahrt erwirtschaften.

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