Warum Chinesen das Designer Outlet Parndorf stürmen

Warum Chinesen das Designer Outlet Parndorf stürmen
Im Vorjahr erstmals mehr als 6 Millionen Besucher. Mehr als ein Viertel der Umsätze stammt von Kunden aus Nicht-EU-Ländern.

Das Designer Outlet Parndorf hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/19 einen Besucherrekord und höhere Umsätze verzeichnet. Erstmals kamen mehr als sechs Millionen Besucher. Immer beliebter wird die Schnäppchenjagd bei Gruppentouristen, im Vorjahr gab es ein Plus von 26,3 Prozent bei Reisegruppen.

Der Grund: Man arbeite mit Reiseveranstaltern zusammen, sagte Center-Manager Mario Schwann am Mittwoch vor Journalisten. Seit Jänner gebe es beispielsweise einen Tourism-Welcome-Desk. Mehr als ein Viertel der Umsätze (26 Prozent) wurde im Vorjahr mit Kunden aus Nicht-EU-Ländern erzielt. Der größte Anteil entfiel dabei auf Besucher aus China mit fast einem Drittel.

Dahinter folgten Südkorea (13 Prozent), Südostasien (9 Prozent), Russland (7 Prozent), Mittlerer Osten (6 Prozent) und Ukraine (5 Prozent). Hohe Umsatzzuwächse gab es bei Kunden aus Asien, etwa aus Südkorea (plus 29 Prozent), China (plus 10 Prozent) oder Südostasien (plus 14 Prozent).

Warum Chinesen das Designer Outlet Parndorf stürmen

Chinesische Kundinnen in Parndorf

Chinesisches Neujahr

Es seien auch Besucher aus neuen Ländern gekommen, etwa aus Indien, Indonesien, den Philippinen und Israel. Auch im Bereich Entertainment richte man sich an internationale Kunden, etwa im Rahmen des "Chinese New Year" oder der "Chinese Golden Weeks" im September.

Sprachkenntnisse seien auch bei den Mitarbeitern gefragt, das ist auch Teil von Ausbildungsmaßnahmen. Einer Studie des Mehrwertsteuer-Rückerstatters Global Blue zufolge lag das Burgenland bei den Tax-Free-Umsätzen an zweiter Stelle hinter Wien. Das McArthurGlen Designer Outlet habe daran einen beträchtlichen Anteil, so Schwann. Im abgelaufenen Jahr sei der Tax-Free-Umsatz um 13,5 Prozent gestiegen.

Insgesamt stiegen die Umsätze im Vorjahr um 9,3 Prozent, flächenbereinigt um 5,1 Prozent. Absolute Zahlen werden nicht bekanntgegeben. Die Zuwächse zeigten, dass man sich auf einem guten Weg befinde. Der stationäre Handel insgesamt ist 2018 in Österreich nominell um 1 Prozent gewachsen, der Bekleidungseinzelhandel verzeichnete ein Minus von 1,1 Prozent.

Ein Fünftel stammt aus Wien

Die Zahl der Besucher im Outlet Parndorf wuchs um 6 Prozent auf einen Rekordwert von 6,1 Millionen. Ein Fünftel kam aus Wien, 12 Prozent entfielen auf Niederösterreich und 11 Prozent auf das Burgenland. Aus den Nachbarländern Slowakei und Ungarn stammten zusammen 35 Prozent der Besucher.

Shoppen konnte man auf einer stabilen Fläche 36.500 m2 in rund 160 Geschäften. 14 neue Marken kamen dazu. Auch Events sind beliebt: Bei den drei Late-Night-Shoppings etwa wurden im vergangenen Jahr 200.000 Besucher gezählt. In der Gastronomie will man auch neue Wege gehen, etwa mit Street-Food bei Events oder veganem Eis im Veganista-Eissalon ab Beginn der Sommersaison.

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Mario Schwann, Center Manager Designer Outlet Parndorf

Für das laufende Geschäftsjahr zeige die Tendenz ganz klar, dass "wir vor einem sehr erfolgreichen Jahr stehen werden", so Schwann. Für eine Erweiterung des Standortes gebe es momentan keine Überlegungen. Für die Zukunft könne man aber nichts ausschließen. Investiert werden heuer 7,8 Mio. Euro, etwa in Shop-Redesign, aber auch in Infrastruktur wie E-Tankstellen oder Grünflächen.

1800 Mitarbeiter

Beschäftigt sind rund 1.800 Mitarbeiter, davon 56 Prozent aus Österreich. Schwann verwies heute auch auf die Bedeutung des Outlet-Centers für die Wirtschaft in der Region. Man sei größter privater Arbeitgeber im Burgenland. Ein nahes Hotel etwa werde auch von durchreisenden osteuropäischen Touristen genutzt, die auch einen Zwischenstopp zum Shoppen nutzten. Ein zweites Hotel sei in Bau.

Die McArthurGlen Group betreibt in Europa 24 Designer Outlets in neun Ländern auf 630.000 m2. In Österreich ist man auch noch mit einem Standort in Salzburg vertreten.

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