„Wahrscheinlichkeit eines großen Crashs liegt bei 100 Prozent"
Die Konjunktur bremst sich ein, die Zinsen sind am Nullpunkt, die Aktien-, Rohstoff- und Immobilienmärkte boomen. Aber wie lange noch? „Die Wahrscheinlichkeit eines großen Crashs liegt bei 100 Prozent, je länger man den zeitlichen Horizont wählt“, sagt der österreichische Ökonom Rahim Taghizadegan im Gespräch mit schauTV. „Niemand weiß wann genau, aber es ist relativ gewiss, dass es kein ewiges Wachstum geben kann.“
Wenig zuversichtlich setzt der Autor des soeben erschienenen Buches „Geld her oder es kracht“ fort: „Im Laufe des Lebens ist es extrem wahrscheinlich, dass man die Hälfte seines Nominales verliert.“ Die Österreicher, die vor allem Sparbuchsparer sind, seien davon nicht ausgenommen. „Selbst wenn man nur im Sparstrumpf spart, kann man Währungs- und Kaufkraftverlusten nicht entgehen.“
Die Alles-Blase
Aktuell sei die Lage historisch einmalig, weil alle Anlageklassen abseits des Geldmarkts korrelieren und überteuert seien. „Man spricht von der Alles-Blase“, sagt Taghizadegan. „Wenn es zu Korrekturen kommt, ist zu erwarten, dass es durch die Bank zu Ansteckungseffekten kommt.“ Die EZB, die zum Teil für die Situation verantwortlich sei, habe ihr Pulver zur Eindämmung bereits verschossen, sie befinde sich nun in einer Sackgasse. Vieles ihrer Politik sei Psychologie, zum Teil Propaganda, „um bloß keine Unsicherheit aufkommen zu lassen“.
Taghizadegan empfiehlt Sparern, nicht alles aufs Sparbuch, schon gar nicht in einer Währung, zu legen (Klumpenrisiko), sondern mehrere Assetklassen ins Auge zu fassen. Als Absicherung empfiehlt er Gold.
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