VW will Billigauto nicht in Europa verkaufen
Volkswagen will laut einem Medienbericht jährlich eine halbe Million Stück von seinem geplanten Billigauto verkaufen. Wie das Manager Magazin am Donnerstag unter Berufung auf die Konzernspitze schreibt, soll der Vorstand in den nächsten Wochen grünes Licht geben, im Sommer könnte dann der Aufsichtsrat über das Projekt entscheiden. Ein VW-Sprecher wollte die Meldung nicht kommentieren.
Konzernchef Martin Winterkorn hatte vorige Woche bei der Bilanzvorlage gesagt, man sei bei dem Budgetauto "kurz vor Zieleinlauf". Aber die letzten Schritte seien die schwersten.
13. Konzernmarke
Laut dem Bericht sollen die sogenannten Budget Cars unter einer neuen, dann 13. Konzernmarke verkauft werden und maximal 7.500 Euro kosten. Der Verkauf solle Ende 2016 oder Anfang 2017 in China starten, wo VW die Wagen zusammen mit einem seiner lokalen Partner bauen werde. Später könnten Märkte wie Indien oder Südostasien in den Fokus rücken.
In der Preisklasse unterhalb von 8000 Euro machen derzeit etwa die rumänische Renault-Tochter Dacia oder Suzuki aus Japan das Geschäft. Im Gegensatz zu den Konkurrenten will Volkswagen ein Billigauto aber nicht in Europa auf den Markt bringen.
VW stellt seine Investitionen in Russland trotz der Zuspitzung im Ukraine-Konflikt nicht auf den Prüfstand. "Ich glaube, dass wir deswegen unsere Aktivitäten nicht herunterfahren sollten", sagte Konzernchef Martin Winterkorn am Donnerstag am Rande einer Veranstaltung in Hannover.
Europas größter Autobauer beobachte die Situation weiter. Bisher zeichne sich nicht ab, dass sich der Konflikt auf das Geschäft in Russland auswirke. "Die Verkaufszahlen sind weiterhin gut", sagte Winterkorn.
Volkswagen hat in Kaluga ein Werk mit über 5.000 Beschäftigten und errichtet dort zurzeit ein Motorenwerk. "Die Investitionen laufen", sagte Winterkorn. "Wir werden das nicht stoppen."
Erst vergangene Woche hatte das VW-Management gesagt, es rechne mit Belastungen im Russland-Geschäft, falls sich der Konflikt um die Ukraine verschärfe. Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch hatte gesagt, die Wechselkursschwankungen beim Rubel angesichts der Krise wirkten sich bereits auf das Rechenwerk von VW aus. Zugleich hatte er die Haltung der deutschen Bundesregierung als besonnen gelobt.
Die EU bereitet derzeit weitere Sanktionen gegen Russland vor. Diese sehen Reisebeschränkungen und Kontensperren vor.
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