Auch VW steht wegen Coronavirus auf der Produktionsbremse

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Wirtschaft

VW startet Auslieferung des Elektroautos ID.3

Der ID.3 soll der Auftakt zu einem grundlegenden Wandel sein.

09/11/2020, 09:33 AM

Mit einigen Wochen Verzögerung erhalten am Freitag die ersten Kunden das neue Elektroauto ID.3 von Volkswagen. Das fĂŒr den grĂ¶ĂŸten Autokonzern mit Abstand wichtigste Modell fĂŒr die kommenden Jahre bildet den Auftakt einer Baureihe reiner E-Fahrzeuge, in die Milliardeninvestitionen fließen.

ZunĂ€chst ĂŒbergibt VW den Wagen in Dresden und Wolfsburg an eine ausgewĂ€hlte Zahl von KĂ€ufern, ehe kommenden Montag der allgemeine Marktanlauf startet.

Der ID.3 soll dazu beitragen, E-MobilitĂ€t massentauglich zu machen. Er ist verglichen mit bisherigen Mittelklasse-Elektroautos relativ gĂŒnstig und hat eine höhere Reichweite. Als weitere E-Modelle der Serie folgen zum Jahreswechsel der kompakte SUV ID.4, spĂ€ter auch der Elektro-Bulli ID.Buzz. Bei Konzerntöchtern wie Audi, Skoda oder Seat wird dieselbe Plattform eingesetzt: Der Modulare E-Antriebsbaukasten (MEB) ist die Basis zahlreicher kĂŒnftiger Modelle, von denen bis zum Jahr 2028 bis zu 22 Millionen StĂŒck gefertigt werden sollen.

ZunĂ€chst gibt es den ID.3 in einer begrenzten Sonderausgabe, das Serienmodell soll dann ab Oktober auf die Straße kommen. VW hatte die Produktion im November 2019 im deutschen Zwickau begonnen, die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) begleitete damals die Eröffnung der Linie. Ab 2021 soll das Auto zusĂ€tzlich aus der "GlĂ€sernen Manufaktur" in Dresden kommen.

In der Software-Ausstattung hatte es Probleme gegeben. UrsprĂŒnglich war der Marktstart des ID.3 schon im Sommer geplant gewesen. Doch vor allem die Vernetzung der SteuergerĂ€te hatte sich als sehr komplexes Thema erwiesen. Einige Funktionen sind in den jetzt ausgelieferten Autos noch nicht verfĂŒgbar, die Kunden mĂŒssen im Winter Updates nachladen. Das Branchenmagazin "Auto, Motor und Sport" sah nach einem Fahrtest bei Verarbeitung und Elektronik des ID.3 "noch erheblichen Nachbesserungsbedarf". Die Produktion des ID.4 ist bereits angelaufen, ebenfalls in Zwickau.

Die Nachfrage nach vor allem kleineren Elektroautos war zuletzt auch durch die aufgestockten KaufprĂ€mien gestiegen. Die Anpassung der nötigen FertigungskapazitĂ€ten ist fĂŒr die Autobauer aber schwierig. Ob der Durchbruch der E-MobilitĂ€t in Deutschland gelingt, ist noch unklar. Gleichzeitig muss VW etwa fĂŒr die E-Version des Kleinstwagens Up einen Bestellstopp verhĂ€ngen, weil die Produktion hier nicht mit den Bestellungen mithĂ€lt und so lĂ€ngere Wartezeiten entstehen. Konzernchef Herbert Diess ließ jĂŒngst auch den Chef des US-Konkurrenten Tesla, Elon Musk, einen ID.3 Probe fahren.

Insgesamt steckt Volkswagen bis 2024 etwa 33 Mrd. Euro in die ElektromobilitĂ€t, ein Drittel davon bei der Kernmarke. Nach und nach werden mehrere Werke vollstĂ€ndig umgestellt und die Belegschaft weiterqualifiziert. Die Produktion des Autos soll CO2-neutral sein. Bei den Lieferketten fĂŒr Batterie-Rohstoffe will VW die Transparenz zu Arbeitsbedingungen und Umweltfolgen erhöhen und schloss dazu eine Partnerschaft mit der darauf spezialisierten Agentur RCS Global.

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