Volkswagen: VKI fordert Schadenersatz und Hardware-Nachrüstung

Volkswagen: VKI fordert Schadenersatz und Hardware-Nachrüstung
Konsumentenschützer klagen 20 Prozent Wertminderung bei abgasmanipulierten Dieselautos von Audi, Seat, Skoda und VW ein.

Der Abgasskandal bei Diesel-Pkw des Volkswagen-Konzerns wird nun alle 18 österreichischen Landesgerichte beschäftigen. Mit dem Segen des Sozialministeriums und der Arbeiterkammer wird der Verein für Konsumenteninformation (VKI) mehrere Sammelklagen gegen den Wolfsburger Autobauer VW einbringen. In Österreich sind 388.000 Pkw der Marken Audi, Seat, Skoda und VW vom Dieselskandal betroffen, 28.000 Fahrzeughalter haben sich beim VKI bereits gemeldet. Bis 20. Mai können sich weitere Geschädigte unter www.verbraucherrecht.at für diese sogenannte Gruppenintervention des VKI anmelden. Die Klagen werden nach dem Auslieferungsort des Fahrzeuges gebündelt und beim jeweiligen Landesgericht eingebracht.

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Thomas Hirmke, VkI-Jurist

„Wir klagen 20 Prozent Schadenersatz aufgrund der Wertminderung bei diesen Diesel-Fahrzeugen ein. Wenn das Fahrzeug 30.000 Euro gekostet hat, macht das 6000 Euro“, sagt VKI-Jurist Thomas Hirmke zum KURIER. „Wir werden aber auch die Hardware-Nachrüstung einklagen, weil wir von einem Sachverständigen wissen, dass es beim Software-Update Probleme gibt.“ Das Gericht muss dazu aber erst die Höhe der Kosten für die Hardware-Nachrüstung feststellen. Die betroffenen Autobesitzer müssen dem VKI lediglich 120 Euro für die Organisation der Sammelklagen bezahlen, die restlichen Kosten schießt der Kölner Prozessfinanzierer Roland vor. Im Erfolgsfall kassiert Roland bis zu 37,5 Prozent vom zugesprochenen Prozesserlös. Bis 18. September 2018 muss der VKI alle Sammelklagen eingebracht haben, weil sonst diese Schadenersatzansprüche verjähren. Halter von Leasingfahrzeugen können an der Klagewelle nicht teilnehmen, weil das laut Hirmke rechtlich zu kompliziert wäre.

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