In Österreich lag im Vorjahr das Wachstum bei den Transaktionen um 7 Prozentpunkte höher als im Jahr zuvor und immer mehr Betriebe würden Karten akzeptieren. „Das kontaktlose Bezahlen hat vielen Händlern in der Pandemie die Existenz gesichert.“ Ebenso jenen, die dann Onlineshops mit Bezahlfunktion eingerichtet haben. Die Gebühren, die teils als zu hoch kritisiert werden, seien Sache der ausgebenden Banken, stellt Ahammer klar. Diesbezüglich gebe es viele Mythen auf Händlerseite, „mit denen wir aufräumen“.
Unterm Strich würden die Vorteile – etwa schnellere Abwicklung an der Kasse sowie Schutz vor Raub – für die Händler überwiegen. Ahammer sieht in Österreich noch Potenzial bei kleinen und mittelgroßen Unternehmen. Laut einer Umfrage meidet bereits jeder Vierte Geschäfte, wenn dort ausschließlich mit Bargeld bezahlt werden kann.
Auf Bankenseite ist der Konzern in Österreich ebenfalls auf Wachstumskurs. Visa Debitkarten gibt es nun auch bei Wüstenrot und Bitpanda und in den nächsten Monaten bei Raiffeisen.
Dass Debitkarten zunehmend Kreditkarten verdrängen, glaubt Ahammer nicht. Sie würden einander ergänzen, beide hätten ihre Berechtigung; Kreditkarten würden sich etwa für größere Anschaffungen oder auf Reisen besser eignen. Debit verdränge eher Bargeld, werde aber auch zunehmend für Zahlungen im Internet genutzt.
Zahlen mit dem Auto
Wobei die bargeldlosen Zahlungen künftig zunehmend nicht mehr über eine Karte erfolgen würden, sondern via Smartphone, Uhr oder anderen Dingen. Wie etwa Autos. Gemeinsam mit Mercedes hat Visa in Deutschland ein diesbezügliches Pilotprojekt gestartet. Verbraucher müssen lediglich ihre Visa-Karteninformationen einmalig im Mercedes-Benutzerkonto hinterlegen und im Fahrzeug Mercedes pay+ aktivieren. Dann können sie Zahlungen per Fingerabdruck autorisieren.
„Die aktuelle Lösung von Mercedes ermöglicht den Kauf digitaler Dienste, das Tanken soll in Zukunft dazu kommen“, sagt Ahammer. Nachdem man getankt hat, wird der Betrag über das Auto abgebucht. Eine Studie von Juniper Research rechnet bis zum Jahr 2026 mit mehr als 4,7 Milliarden Zahlungsvorgängen aus dem Auto heraus.
Sicherheit wird laut Ahammer bei allen Transaktionen großgeschrieben. „In dn vergangenen fünf Jahren Jahr hat Visa weltweit neun Milliarden Euro in Sicherheitsmaßnahmen investiert.“ Im Vorjahr hätte so ein Schaden von rund 25 Milliarden Euro verhindert werden können. Die Betrugsfälle, die die Systeme zu verantworten haben, würden weniger als 0,1 Prozent aller Transaktionen ausmachen. „Wird ein Konsument unverschuldet zum Opfer, erhält er sein Geld zurück.“
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