Verbund steigert Gewinn, Regierung verschärft Abschöpfung
Der teilstaatliche Stromkonzern Verbund hat im ersten Quartal den Gewinn im Vergleich zum Vorjahresquartal leicht gesteigert. Gewinnabschöpfungen in Deutschland, Österreich und Rumänien belasteten dabei das Ergebnis mit 68,6 Mio. Euro. Selbst erzeugter Strom aus Wasserkraft wurde im Schnitt um 202,8 Euro je Megawattstunde verkauft, das waren knapp 90 Euro mehr als vor einem Jahr. Die Regierung will ab Juni für Strom bei Preisen über 120 Euro/MWh den Gewinn abschöpfen.
Das Konzernergebnis legte im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,8 Prozent von 514,4 Mio. auf 529,0 Mio. Euro zu, geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Quartalsbericht hervor. Der durchschnittliche Absatzpreis für die Eigenerzeugung aus Wasserkraft stieg von 113,8 Euro/MWh um 88,9 Euro auf 202,8 Euro/MWh. Positiv für den Verbund-Gewinn waren die stark gestiegenen Terminmarktpreise im Strom-Großhandel und die höhere Erzeugung aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen, insbesondere in Spanien.
Belastend waren die deutlich geringere thermische Erzeugung und die hohen Beschaffungskosten für zugekauften Strom, sodass dieses Geschäftssegment einen Verlust auswies. Insgesamt habe sich die leichte Entspannung auf den Energiemärkten, die Ende 2022 begann, fortgesetzt. "Die Großhandelspreise für Gas und Strom gingen im abgelaufenen Quartal deutlich zurück und fielen phasenweise unter das vor dem Krieg in der Ukraine verzeichnete Niveau", heißt es in der Mitteilung des Verbund.
Die Stromproduktion aus Laufwasserkraftwerken lag um sieben Prozentpunkte unter dem langjährigen Schnitt. Die Erzeugung der Jahresspeicherkraftwerke stieg hingegen im Quartal 1/2023 gegenüber der Vorjahresberichtsperiode um 13,5 Prozent. Die Erzeugung aus Wasserkraft erhöhte sich in Summe um 121 GWh auf 6.089 GWh.
Der Verbund rechnet nun mit einem Gewinn vor Abschreibungen und Investitionen (EBITDA) zwischen 3,7 und 4,3 Mrd. Euro und ein Konzernergebnis zwischen 2 und 2,4 Mrd. Euro - wenn es keine weiteren negativen Effekte durch Gewinnabschöpfungen bei Energieunternehmen gibt.
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