USA und China setzen im Handelsstreit auf neue Verhandlungen

USA und China setzen im Handelsstreit auf neue Verhandlungen
Präsident Trump stört sich an dem riesigen Defizit seines Landes im Handel mit China.

Die USA und China wollen sich im Handelsstreit wieder an den Verhandlungstisch setzen. Die Regierung in Washington sprach dazu eine Einladung zu neuen Gesprächen aus. Zeit und Ort blieben allerdings zunächst unklar. Die chinesische Regierung begrüßte am Donnerstag die US-Initiative, die auch an den Finanzmärkten in Asien und Europa für steigende Kurse sorgte.

Zuletzt hatten sich die beiden größten Wirtschaftsmächte am 22. und 23. August getroffen. Der Zollstreit gilt als eines der Hauptrisiken für die Weltwirtschaft.

US-Finanzminister Steve Mnuchin sei mit dem Gesprächsangebot an eine hochrangige chinesische Delegation herangetreten, sagte der Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump, Larry Kudlow, dem TV-Sender Fox. Die Details würden jetzt geklärt, sagte ein Sprecher des Handelsministeriums in Peking. China gehe davon aus, dass auch die USA keine weitere Eskalation wollten.

Trump kritisiert unfaire Praktiken

Trump stört sich an dem riesigen Defizit seines Landes im Handel mit China und wirft dem asiatischen Land unfaire Praktiken und den Diebstahl geistigen Eigentums vor. Er hat deswegen Strafzölle gegen Produkte aus der Volksrepublik verhängt. China hat die Anschuldigungen zurückgewiesen und mit Gegenmaßnahmen reagiert. Momentan werden in Washington Strafzölle auf weitere Importe aus China im Volumen von 200 Mrd. Dollar (172,6 Mrd. Euro) geprüft.

Der Handelsstreit hat die größten Volkswirtschaften der Welt zwar noch nicht übermäßig stark belastet, drückt aber auf die Stimmung in vielen Branchen. Laut US-Notenbank Fed haben deswegen zahlreiche amerikanische Unternehmen in den vergangenen Wochen ihre Investitionen zurückgefahren oder verschoben. Herstellungskosten hätten sich durch die neuen Zölle vor allem im produzierenden Gewerbe verteuert. Beflügelt von Trumps radikalen Steuersenkungen war die US-Wirtschaft im Frühjahr aber so kräftig gewachsen wie seit fast vier Jahren nicht mehr.

Die USA wollen auch das nordamerikanische Freihandelsabkommen NAFTA neu gestalten und haben dafür bereits eine vorläufige Einigung mit Mexiko erzielt. Um sich auch mit Kanada zu verständigen, sei aber noch einiges an Arbeit zu erledigen, sagte die kanadische Außenministerin Chrystia Freeland. Für Donnerstag sind weitere Gespräche in Washington angesetzt. Trump hat NAFTA wiederholt als nachteilig für die USA kritisiert. Der Handel zwischen den drei Ländern hat ein Volumen von mehr als einer Billion Dollar jährlich.

Kommentare