US-Landwirte auf Lobbying-Tour in Kuba

Ein Landwirt mit Hut erntet Tabak auf einem Feld.
Sozialistischer Karibikstaat ist stark von Importen abhängig. US-Botschaft in Havanna binnen Wochen möglich.

Beim geplanten diplomatischen Neustart zwischen den USA und Kuba hoffen US-Landwirte auch auf neue Geschäfte in dem Karibikstaat.

Vier Personen sitzen an einem Tisch mit roter Tischdecke und zeigen mit den Fingern in verschiedene Richtungen.
(L-R) Pablo Diaz, member of U.S. Affairs department at the Cuban Foreign Ministry, former U.S. Agriculture Secretary John Block, Cargill executive and chairwoman of the U.S. Agriculture Coalition for Cuba, Devry Boughner, Paul Johnson, member of the U.S agriculture coalition, and former U.S. Agriculture Secretary Mike Espy attend a news conference in Havana March 2, 2015. The most important U.S. agricultural delegation to visit Cuba in more than a decade began three days of meetings on Monday, hoping to find potential business partners and urge the U.S. Congress to lift the trade embargo against the Caribbean nation. Two former agriculture secretaries, a number of state agriculture officials and representatives of various state farm bureaus are among the 95 people whose visit was organized by the U.S. Agriculture Coalition for Cuba, formed after the December 17 announcement that the United States and Communist-run Cuba would restore diplomatic relations. REUTERS/Stringer (CUBA - Tags: POLITICS AGRICULTURE BUSINESS)
Rund 100 Vertreter der US-Landwirtschaftsindustrie besuchten am Montag die kubanische Hauptstadt Havanna. Man setze auf Handel in beide Richtungen, sagte die Chefin der Lobbygruppe USACC, Devry Boughner, vor Journalisten.

Kuba versucht seit Jahren, seinen maroden, überwiegend staatlich kontrollierten Agrarsektor zu beleben. Das Land ist stark vom Import von Lebensmitteln abhängig. Die Behörden rechnen 2015 mit Ausgaben von mehr als zwei Milliarden US-Dollar (1,78 Mrd. Euro).

Obama kündigt US-Botschaft in Kuba an

Ein gelbes Oldtimer-Taxi fährt vor einer Mauer mit kubanischer Flagge und dem Wort „Socialismo“.
A 1957 Chevrolet car drives past a graffiti with a Cuban flag in Havana December 23, 2014. Around 60,000 vintage cars have run on Cuba's roads since before the 1959 revolution led by Fidel Castro, but finding a collectible of value is a challenge. For every hidden gem, there are thousands of beaten up clunkers, largely stripped of their original parts. Picture taken December 23, 2014. To match Feature CUBA-USA/AUTOS REUTERS/Stringer (CUBA - Tags: SOCIETY TRANSPORT BUSINESS)
Die beiden Länder hatten Mitte Dezember überraschend eine Annäherung nach mehr als 50 Jahren Eiszeit angekündigt. Die Regierungen in Washington und Havanna verhandeln über die Normalisierung ihrer Beziehungen. Als Teil seiner neuen Kuba-Politik lockerte US-Präsident Barack Obama das vor Jahrzehnten verhängte Embargo gegen Kuba. Einige US-Firmen können nun leichter Geschäfte mit dem Karibikstaat machen. Einige US-Abgeordnete warfen Obama daraufhin vor, er stärke durch das Ende der Isolationspolitik die autoritäre Führung in Havanna.

Wie am Montag bekannt wurde, hält Obama auch eine US-Botschaft in Kuba binnen Wochen für möglich.

Die Regierung in Havanna betonte unterdessen, Kuba sei zur Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen bereit, sobald die US-Regierung die Absicht erkläre, Kuba von der Liste der Staaten zu streichen, die den Terrorismus förderten

KURIER-Reportage aus Havanna: "Mit Taxi und Thermoskanne in den Kapitalismus"

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