Unsicherheit unter KMU nimmt zu

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Die Aussichten auf Aufträge trüben sich ein, nur die Baubranche sticht noch positiv hervor.

Die Stimmung in den heimischen Klein- und Mittelbetrieben (KMU) hat sich im Herbst 2019 laut einer Umfrage der Creditreform eingetrübt. Vor allem bezüglich der künftigen Entwicklung der Auftragslage sind die Unternehmen pessimistischer geworden, wie aus der Befragung hervorgeht. Positiv stach jedoch die Baubranche heraus.

Gedämpfte Stimmung

Nach Höchstwerten im Herbst 2018 habe die Stimmung seit dem heurigen Frühling gedreht. Die Konjunktur in Österreich habe in den vergangenen Monaten an Fahrt verloren und auch internationale Faktoren - wie die anhaltenden Handelskonflikte, der Brexit und die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) - würden die Sorgen der Unternehmer schüren. "Dazu kommen die Unsicherheiten, welche Maßnahmen nun die Politik zur Einhaltung der Pariser Klimaschutzziele tatsächlich treffen wird, Stichwort CO2-Steuer", heißt es in der Aussendung der Creditreform.

All diese Faktoren schlagen sich vor allem auf die künftigen Auftragsaussichten nieder. Der von der Creditreform erhobene Erwartungssaldo hierzu rutschte im Herbst wieder in den negativen Bereich auf minus 1,9 Punkte, nach plus 13,0 Punkten im Jahr davor. Auch der Saldo für die Einschätzung der aktuellen Auftragslage hat heuer nach drei Jahren im positiven Bereich wieder ins Minus (minus 0,7 Punkte) gedreht.

Dramatische Entwicklung

Vor allem im verarbeitenden Gewerbe habe sich die Auftragslage "dramatisch verschlechtert", während die Baubranche die meisten Auftragseingänge verzeichnete, schreibt Gerhard Weinhofer, Mitglied der Geschäftsleitung von Creditreform. Im Bau habe jeder dritte Betrieb ein Plus bei den Aufträgen geschrieben, im verarbeitenden Gewerbe sei es hingegen nur knapp jeder vierte Betrieb gewesen. Im Vorjahr hatten noch mehr als 40 Prozent der Industrieunternehmen ein Auftragsplus bekanntgegeben.

Die allgemeine Geschäftslage wird von den KMU laut Umfrageergebnis mit plus 20,4 Punkten aber weiterhin positiv bewertet, auch wenn der Index im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Einheiten nachgegeben hat. Auch das Klimabarometer bewegte sich weiter nach unten und liegt aktuell bei plus 17,9 Punkten, nach 25,5 Punkten im Vorjahr.

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