Ukraine-Sanktionen gegen RBI haben kaum ökonomische Folgen
Die am Wochenende von der Ukraine verhängten Sanktionen gegen die russische Leasingtochter der Raiffeisen sind laut dem Geschäftsführer des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw), Mario Holzer, zwar nicht förderlich für das Image der Bank, haben wirtschaftlich aber kaum Folgen. "Das ist nur ein kleiner Bereich der russischen Tochter der Raiffeisen international," sagte Holzer am Montag im Ö1-"Mittagsjournal" des ORF.
Die Ukraine hat am Wochenende gegen insgesamt 182 Unternehmen und drei Personen Sanktionen verhängt und diese damit offiziell als "Kriegshelfer" gebrandmarkt. Unter den Unternehmen waren auch 30 russische Leasing-Firmen, darunter die Raiffeisen Leasing Russland. Das Hauptgeschäft der russischen Raiffeisen ist dagegen nicht betroffen.
Die Raiffeisen Bank International (RBI) prüft seit Monaten ihre Optionen für das Russland-Geschäft. Ein Ausstieg aus dem Land sei jedenfalls sehr schwierig. "Es gibt nur schlechte Optionen", so Holzer. Die Bank müsse sich durchrechnen, welche die am wenigsten schlechte Option sei.
Völliger Ausstieg praktisch unmöglich
Seit einem russischen Dekret vom August des letzten Jahres sei ein völliger Ausstieg aus dem Land für ausländische Banken praktisch unmöglich und wäre nur mit Bewilligung "von ganz oben", also aus dem Kreml, möglich, so der wiiw-Experte weiter.
Auf der anderen Seite sei das Russland-Geschäft vor dem Krieg eines der profitabelsten für die RBI gewesen. "Es wird natürlich auch eine Zeit nach Putin in Russland geben und das möchte man sich vermutlich auch nicht völlig verstellen", sagt Holzer.
An der Börse zeigten sich die Anleger ob der von der Ukraine verhängten Sanktionen nicht erfreut. Am frühen Nachmittag stand die Aktie um rund sechs Prozent im Minus bei 15,96 Euro.
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