Trotz Hitzewelle: Nacktfahren im Auto kann teuer werden

Trotz Hitzewelle: Nacktfahren im Auto kann teuer werden
In der Steiermark sind 2.000 Euro Strafe für Nacktfahren fällig, in Niederösterreich 1.000 Euro. Aber auch Badeschlapfen können Ärger bedeuten.

Das ist KEIN verspäteter Aprilscherz. Es gibt auch unter den Autofahrern eingefleischte Nudisten. "Wir hören auch immer wieder von Fällen, in denen Fahrer ihr Auto nackt lenken", sagt ÖAMTC-Jurist Nikolaus Authried. Das kann als Verletzung des öffentlichen Anstands nach dem jeweiligen Landesgesetz geahndet und dementsprechend teuer werden. Der Strafrahmen ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich und reicht von 200 Euro in Vorarlberg bis zu 2.000 Euro in der Steiermark.

Der Strafrahmen bei Nacktfahren in den Bundesländern:

 

  • Steiermark           2.000 Euro
  • Niederösterreich   1.000 Euro
  • Wien                      700 Euro
  • Salzburg                 500 Euro
  • Burgenland              500 Euro
  • Oberösterreich         360 Euro
  • Tirol                        360 Euro
  • Kärnten                   218 Euro
  • Vorarlberg                200 Euro

 

 

Geeignetes Schuhwerk

Aber auch das Fahren mit Schlapfen und Bergschuhen kann Ärger bedeuten. "Nicht alles, was bei den sommerlichen Temperaturen bequem ist, ist auch zum Fahren empfehlenswert", sagt ÖAMTC-Jurist Nikolaus Authried. Allerdings verbietet das Gesetz Fahren mit Flip-Flops und Co nicht direkt. "Grundsätzlich darf sich ein Lenker aber nur in einem Zustand hinter das Steuer setzen, in dem er das Fahrzeug sicher beherrschen kann. Das beinhaltet auch das geeignete Schuhwerk. Rechtliche Auswirkungen und strafrechtliche Konsequenzen sind dann denkbar, wenn ein Verkehrsunfall durch ein bestimmtes Schuhwerk zumindest mitverursacht wurde. Dazu zählen Fälle, in denen eine andere Fußbekleidung das Unglück hätte verhindern können", sagt der Experte.


Flip-Flops, Badeschlapfen oder Sandalen

"Es gibt drei Arten von Schuhen, die zum Autofahren nicht empfehlenswert sind", sagt Roland Frisch, Pkw-Chefinstruktor der ÖAMTC Fahrtechnik. "Mit sehr hohen Absätzen hat man mit der Ferse keinen Halt. Bei offenen Schuhen wie Flip-Flops, Badeschlapfen oder Sandalen besteht die Gefahr, dass sich das Pedal zwischen Schuh und Fuß verheddert. Außerdem hat man ebenfalls kaum Halt."

Und mit sehr klobigen Schuhen hat man kein Gefühl mehr für die Pedale. "Gerade in Schreck- und Notsituationen sollte man automatisch das richtige Pedal treten. Da ist keine Zeit zum Korrigieren", sagt der Fahrtechnik-Profi. Barfuß zu fahren ist eine noch gefährlichere Idee. Bei einer Gefahrenbremsung kann so unmöglich der erforderliche Druck auf die Pedale ausgeübt werden.

Immer ein Paar "fahrtaugliche" Schuhe im Auto

"Autofahrer sind am besten mit einem Schuh aus festem und bequemem Material, mit guter Passform und flacher, dünner, rutschfester Sohle unterwegs. Das sorgt für einen guten Halt, verhindert das Einfädeln zwischen den Pedalen und sorgt für optimale Kraftübertragung auf die Pedale", sagt Frisch. Er rät, zur Sicherheit immer ein Paar "fahrtaugliche" Schuhe im Auto zu haben, auf die man vor Fahrtantritt wechseln kann. "Die ausgezogenen Schuhe sollten sicher verstaut werden – am besten in Kofferraum oder im Fußraum des Beifahrers. Keinesfalls dürfen sie im Lenkerfußraum liegen, dort können sie sich unter den Pedalen verklemmen", sagt der Fahrtechnik-Profi.

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