10 Mio. Euro: Bittere Pleite einer Traditionsfleischerei

Das Wort „Insolvenz“ gelegt aus Scrabble-Steinen.
Der Betrieb dürfte geschlossen werden.

Über den Tiroler Traditionsfleischereibetrieb Horngacher GmbH mit Sitz in Hochfilzen im Tiroler Unterland ist am Donnerstag ein Insolvenzverfahren am Landesgericht Innsbruck eröffnet worden. Der Verbindlichkeiten dürften bei über 10 Mio. Euro liegen, berichteten der Kreditschutzverband KSV 1870 und der Alpenländischen Kreditorenverband (AKV). Von der Insolvenz sollen rund 30 Dienstnehmer und 80 Gläubiger betroffen sein.

Die Kreditschützer rechneten mit einer baldigen Schließung des Familienbetriebes durch die Insolvenzverwaltung. Man gehe nicht davon aus, dass eine Sanierung der Gesellschaft durch die Eigentümer angestrebt werde. Es habe in den vergangenen Jahren "immense Investitionen" in Höhe von etwa 10 Mio. Euro gegeben, die das Unternehmen zum überwiegenden Teil mit Fremdkapital finanziert habe. Aufgrund der schwächelnden Erlössituation sei die Finanzierungsstruktur im Unternehmen sodann nicht mehr stimmig gewesen, hieß es.

Der Ausfall eines für den Betrieb wichtigen Geschäftsführers habe überdies nicht ausreichend kompensiert werden können. Das Unternehmen musste den Verlust von Kundenkontakten hinnehmen. Zudem seien die aufgrund der Investitionen notwendigen Umsatzsteigerungen ausgeblieben. Neben dem pfandrechtlich hoch belasteten Liegenschaftsvermögen soll es nicht zedierte Kundenforderungen in Höhe von rund 600.000 Euro geben.

Antrag selbst eingebracht

Der Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens war von Horngacher selbst bei Gericht eingebracht worden. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Belieferung von Fleisch- und Wurstwaren für die Gastronomie, Hotellerie, öffentliche Einrichtungen und Wiederverkäufer.

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