Tojners Varta Batterien erleidet größten Kurssturz der Firmengeschichte

FILE PHOTO: Varta battery cells are displayed in this picture illustration
Nach Commerzbank-Herabstufung: Aktien des deutschen Batterie-Herstellers fielen am Mittwoch um 24 Prozent auf 89 Euro

Nach der Kursrallye der vergangen Monate steigen Anleger beim deutschen Batteriehersteller Varta des österreichischen Investors Michael Tojner aus. Die Varta-Aktien fielen am Mittwoch um gut 24 Prozent auf 89,20 Euro. Das ist der größte Kurssturz der Firmengeschichte. Im vergangenen Jahr hatten die Titel ihren Kurs allerdings fast verfünffacht.

Der Nebenwerte-Index MDax kam im gleichen Zeitraum nur auf ein Plus von rund 30 Prozent. Ein Grund für den Kurssturz war Händlern zufolge eine Herunterstufung durch die Commerzbank. Die Analysten setzten die Papiere auf "Hold" von "Buy", bekräftigten allerdings ihr Kursziel von 135 Euro.

Die Commerzbank sei bei diesem Wert der Meinungsführer, sagte ein Börsianer. Er verwies außerdem auf einen pessimistischen Ausblick des US-Lithiumproduzenten Livent. Einem Insider zufolge hat Varta zudem mit Patentverletzungen durch Konkurrenten zu kämpfen. Die betroffenen Firmen seien bereits abgemahnt worden. Einstweilige Verfügungen seien in Vorbereitung.

Der US-Lithiumproduzent Livent hatte wegen fallender Preise beim Rohstoff für Elektroauto- und Smartphone-Batterien am Dienstag vor einem Gewinnrückgang 2020 gewarnt. Dies sei überraschend, da der Ausstoß zunehmen solle, schrieb Analyst Seth Goldstein vom Research-Haus Morningstar.

Zudem blieb Livent 2019 hinter den eigenen Erwartungen zurück. Der Umsatz lag 2019 ersten Berechnungen von Livent zufolge zwischen 385 und 390 Mio. Dollar (zwischen 345 und 349 Mio. Euro). Angepeilt hatte die Firma 400 bis 410 Mio. Dollar. Der Gewinn bleibe mit voraussichtlichen 0,40 bis 0,42 Dollar je Aktie ebenfalls hinter den eigenen Zielen zurück. Livent-Titel brachen daraufhin im nachbörslichen US-Geschäft um 15 Prozent ein.

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