Thomas Cook annulliert alle Reisen bis Jahresende 2019

Airbus vor dem Abflug aus Las Palmas.
Für Reisen ab dem 1. Januar 2020 werde in Abstimmung mit der Insolvenzverwaltung die weitere Vorgehensweise geprüft. Die Österreich-Tochter wurde bereits geschlossen.

Die deutsche Thomas Cook, die Mutterfirma von Thomas Cook Austria, sagt alle Reisen bis Ende Dezember 2019 ab. „Reisen mit Abreisedatum bis einschließlich 31. Dezember 2019 können, auch wenn sie teilweise oder gänzlich bezahlt wurden, aus insolvenzrechtlichen Gründen nicht angetreten werden“, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Kunden würden umgehend darüber informiert. Betroffen von dem Reise-Stop seien die Veranstaltermarken Thomas Cook Signature, Thomas Cook Signature Finest Selection, Neckermann Reisen, Öger, Bucher Reisen und Air Marin.

Das Unternehmen wolle „größere Planungssicherheit insbesondere über die Weihnachtsfeiertage schaffen“, hieß es weiter. Für Reisen ab dem 1. Januar 2020 werde in Abstimmung mit der Insolvenzverwaltung die weitere Vorgehensweise geprüft.Die Thomas Cook GmbH hatte am 25. September beim Amtsgericht Bad Homburg für sich und zwei ihrer Tochtergesellschaften
Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt.

Die britische Mutter Thomas Cook hatte zuvor Insolvenz angemeldet.Für die deutsche Thomas-Cook-Gruppe liefen Gespräche mit Investoren, hieß es weiter. Es gebe zahlreiche Interessenten sowohl für die gesamte deutsche Thomas Cook-Gruppe als auch für einzelne Unternehmensteile, sagte die Anwältin Julia Kappel-Gnirs, vorläufige Insolvenzverwalterin unter anderem für Bucher Reisen und Öger Tours.

Österreich-Tochter schon geschlossen

Indes hat Günther Hödl, Insolvenzverwalter der Thomas Cook Austria, das Unternehmen mit 1. Oktober 2019 geschlossen. "Die durch die Insolvenzen ausgelösten Vorkommnisse mit Touristen im Ausland, das Misstrauen der Vertragspartner, wie Hotels, Fluglinien etc sowie ähnliche Umstände machen es unmöglich, einerseits, die bereits gebuchten Reisen zu gewährleisten, andererseits Neubuchungen zu erhalten", teilte Hödl dem Gericht mit. "Aus diesem Grund ist auch die Geschäftsführung mit der Schließung des Unternehmens einverstanden, da insbesondere die finanziellen Mittel nicht vorhanden sind, um eine Situation zu schaffen, in welcher der Geschäftsbetrieb wie bisher fortgeführt werden könnte."

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