Tesla will Ladestationen an Europas Hauptrouten

Der amerikanische Elektroauto-Hersteller Tesla will kurz nach seinem Marktstart in Europa die wichtigsten Autorouten des Kontinents mit Schnelllade-Stationen ausstatten.
Das US-Unternehmen bietet den Wagen seit August auch in Europa an. Die Kapazitäten sind begrenzt: Mehr als 21.000 Wagen kann Tesla in diesem Jahr nicht produzieren - und die seien alle bereits verkauft.
E-Auto: Nachfrage gering, Hoffnung groß
Generell sollen neue E-Autos die Elektromobilität in Schwung bringen. Unmittelbar vor dem Start der weltgrößten Automesse in Frankfurt sehen die Veranstalter die IAA als Startrampe für das Zeitalter der Elektromobilität. "Die IAA zeigt: Die Elektromobilität ist keine Vision mehr, die E-Autos kommen jetzt auf die Straße", sagte der Präsident des Verbands der Automobilindustrie, Matthias Wissmann, am Montag.
Die strengeren EU-Grenzwerte für den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid zwingen die Hersteller dazu, mehr E-Autos auf die Straße zu bringen.

Im Kampf um die bisher noch wenigen Käufer von E-Autos in Europa senkt Opel den Preis für seinen Ampera der seit Februar 2012 ausgeliefert wird, deutlich (mehr dazu hier). Der Hersteller versteht die Preissenkung als "wichtigen Anschub für diese noch immer zu wenig verbreitete, umweltfreundliche Art der Mobilität".
Hintergrund dürfte aber auch sein, dass die deutschen Konkurrenten BMW und VW auf der IAA eigene Elektroautos präsentieren. Bis Ende 2014 sollen insgesamt 16 neue Elektro-Modelle aus deutscher Produktion bei den Händlern stehen.

Opel-Chef Karl-Thomas Neumann kommentierte den Angriff der Konkurrenz gelassen: "Der Ampera bleibt das Flaggschiff der Elektromobilität in Europa."
BMW-Boss kritisiert Brüssel
Unterdessen beklagte BMW-Chef Norbert Reithofer mangelnde Anreize für Elektroautos und andere schadstoffarme Wagen. "Brüssel erlaubt nach derzeitigem Stand keine ausreichenden Mehrfachanrechnungen von innovativen Elektroautos für die CO2-Bilanz", sagte Reithofer der Süddeutschen Zeitung. "Das ist nicht das richtige Signal, um einer neuen Technologie in Europa zum Durchbruch zu verhelfen."
Bosch-Manager Wolf-Henning Scheider rechnet damit, dass das CO2-Ziel der EU von 95 Gramm für die Fahrzeugflotten der Hersteller bis 2020 sich nicht nur auf die Entwicklung von Elektroantrieben, sondern auch auf andere emissionsarme Technologien auswirken wird.
"Wir sehen für 2020 die 95 Gramm in der Kompaktklasse mit weiterentwickelten Einspritzsystemen - ohne Elektrifizierung", sagte der seit Juli für den Bereich Kraftfahrzeugtechnik zuständige Geschäftsführer dem Fachblatt "Automobil Produktion".
Infos zur IAA
Die 65. Internationalen Automobilausstellung wird am 12. September von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnet und dauert bis zum 22. September. 159 Weltpremieren werden an der diesjährigen IAA präsentiert. Das zweite Top-Thema neben Elektromobilität ist das digital vernetzte Auto, das Hindernisse auch hinter Bergkuppen oder Kurven erkennt.
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