Eine-Billion-Dollar-Paket für Musk: Öl-Fonds legt sich quer
            
            Zusammenfassung
- Der norwegische Öl-Fonds will auf der Tesla-Hauptversammlung gegen das vorgeschlagene Aktienpaket für Elon Musk stimmen.
 - Das Aktienpaket könnte bei Erfüllung bestimmter Bedingungen rund eine Billion Dollar wert sein und ist an Musks Verbleib sowie ambitionierte Unternehmensziele geknüpft.
 - Der Fonds, einer der größten Tesla-Aktionäre, lehnt generell überhöhte Vergütungen für Führungskräfte ab und hat bereits mehrfach gegen Musks Vergütungspakete gestimmt.
 
Der norwegische Öl-Fonds als größter Staatsfonds der Welt will auf der Tesla-Hauptversammlung in dieser Woche gegen ein riesiges Aktienpaket für Firmenchef Elon Musk stimmen.
Man schätze zwar den erheblichen Mehrwert, den Musk mit seiner visionären Rolle geschaffen habe, teilte der Fonds zwei Tage vor der Versammlung mit. Gleichzeitig meldeten die Norweger aber Sorgen unter anderem zur beispiellosen Höhe der vorgeschlagenen Vergütung an. Man werde weiterhin den konstruktiven Dialog mit Tesla zu diesem und weiteren Themen suchen, schrieben die Fonds-Verwalter.
Aktienpaket mit möglichem Billionenwert
Das Paket, das am Donnerstag bei der Hauptversammlung zur Abstimmung steht, könnte rund eine Billion Dollar wert sein, sofern der Autobauer in zehn Jahren an der Börse etwa fünfeinhalbmal mehr wert ist als heute.
Zu weiteren Voraussetzungen gehört, dass Musk das Jahrzehnt an der Firmenspitze bleibt, Tesla eine Million Robotaxis im Einsatz hat und eine Million KI-Roboter ausliefert. Tesla selbst hatte Ende Oktober den Druck auf die Aktionäre erhöht, das Aktienpaket für Musk anzunehmen. Werde es nicht bewilligt, könnte Musk die Chefetage verlassen, warnte die Verwaltungsratsvorsitzende Robyn Denholm.
Kritiker werfen dem Tesla-Aufsichtsrat seit Jahren eine allzu große Nähe zu Musk vor und zweifeln an seiner Unabhängigkeit. Ein Gericht in Delaware hatte erst vor wenigen Monaten ein milliardenschweres Vergütungspaket aus dem Jahr 2018 gekippt und das damit begründet, dass es von Aufsehern ausgehandelt worden sei, die nicht unabhängig genug gewesen seien.
Fonds mit Billionenwert
Der Öl-Fonds wurde in Norwegen als Finanzreserve und vor allem zur Absicherung künftiger Generationen geschaffen, wenn nicht mehr nach Öl gebohrt werden kann. Er hat in Tausende Unternehmen weltweit investiert, wird von einer Sonderabteilung der norwegischen Zentralbank verwaltet und hat derzeit einen Wert von rund 21,1 Billionen Kronen - umgerechnet sind das mehr als 1,8 Billionen Euro.
In Sachen Tesla besaß der Fonds zuletzt rund 1,1 Prozent der Firmenanteile, was ihn nach Angaben der Nachrichtenagentur NTB zu einem der zehn größten Aktionäre des Elektroautobauers macht. Generell lehnt er überaus hohe Vergütungen für die Chefetagen von Konzernen ab. Bereits 2018 und 2024 stimmte er NTB zufolge gegen Vergütungspakete für Musk.
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