Telekom Austria will heuer wieder Gewinne schreiben

Die Telekom Austria will trotz roter Zahlen und zum Teil kräftiger Umsatzrückgänge auch in Zukunft in Südosteuropa expandieren. Derzeit gebe es zwar, räumte TA-Chef Hannes Ametsreiter bei der Präsentation der Ergebnisse 2014 am Mittwoch ein, kein konkretes Projekt. Aber: "Wir überprüfen die Märkte permanent nach interessanten Möglichkeiten zu expandieren." Etwa durch den Kauf von Kabelnetzbetreibern in jenen Ländern, in denen sie im Mobilfunk mitmischt.
Nach der Kapitalerhöhung um eine Milliarde Euro vorwiegend durch den neuen mexikanischen Mehrheitsaktionär America Movil im November 2014 könne die Telekom "Zukäufe im dreistelligen Millionenbereich" aus eigener Kraft finanzieren. Erst für ein größeres Projekt sei eine neuerliche Kapitalerhöhung nötig.

Tiefrote Bilanz
Einen Rückzug aus Südosteuropa schloss der TA-Chef dezidiert aus. Auch wenn die bulgarische Tochter Mobiltel die Bilanz 2014 tiefrot einfärbte: Nach der Abwertung des Unternehmens um 400 Millionen Euro im Sommer 2014 musste die Telekom unterm Strich einen Verlust von 185,4 Millionen Euro ausweisen (siehe Grafik). "Bereinigt" um die Abwertung hätte es laut Ametsreiter 190 Millionen Gewinn gegeben. Die Aktionäre werden allerdings trotz der Verluste eine magere Dividende von 5 Cent je Aktie bekommen.
Die Geschäfte liefen auch im Hauptmarkt Österreich nicht wirklich rund. Zwar schaffte die TA wegen des Breitband-Booms ein leichtes Kundenplus im Festnetz, im Mobilfunk gab es aber ein kräftiges Minus von 5,1 Prozent. Der Österreich-Umsatz schrumpfte um 7 Prozent auf 2,47 Milliarden Euro. Die Kundenzahlen werden sich – hofft Ametsreiter – heuer einpendeln, durch zusätzliche Anbieter steigt allerdings die Konkurrenz.
Für 2015 ist der TA-Chef optimistisch. Der Konzern-Umsatz soll um 2 Prozent steigen. Die Gewinn-Aussichten wollte Ametsreiter dagegen nicht beziffern. Dafür versprach er, in den nächsten Jahren 400 Millionen Euro in den Breitband-Ausbau in Österreich zu investieren. Wie viel es genau werden, hängt von der Förderung aus der so genannten Breitband-Milliarde des Bundes ab.
Dem Mehrheitseigentümer America Movil bescherte die TA einen Umsatzsprung um rund 12 Prozent. Der Gewinn brach aber wegen Wechselkursschwankungen um 82 Prozent auf 183 Millionen Euro ein.
Kommentare