Steinhoff sieht Krise vorerst abgewendet

Der südafrikanische Tycoon Christo Wiese ist größter Einzelaktionär und Vorsitzender bei Steinhoff
Die verschobene Bilanzvorlage für das abgelaufene Geschäftsjahr soll ebenfalls bis Ende 2018 vorliegen.

Der krisengeschüttelte Möbelhändler Steinhoff verspricht eine baldige Aufarbeitung seines Bilanzskandals. Die vom Unternehmen angeheuerten Prüfer von PwC dürften ihre Untersuchung bis Ende 2018 "im Wesentlichen" abgeschlossen haben, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Präsentation der Ex-Mutter von Kika und Leiner hervorgeht. Eventuelle Schuldige würden zur Verantwortung gezogen.

Die verschobene Bilanzvorlage für das abgelaufene Geschäftsjahr soll ebenfalls bis Ende 2018 vorliegen, die geprüften Ergebnisse für die laufende Berichtsperiode sollen bis Jänner 2019 folgen.

Steinhoff-Manager waren zur Wochenmitte im südafrikanischen Parlament zu einer Anhörung geladen. Die amtierende Aufsichtsratschefin Heather Sonn und Geschäftsführer Louis du Preez erklärten die Gefahr eines Zusammenbruchs des Unternehmens mit 120.000 Mitarbeitern für vorerst abgewendet, nachdem die Gläubiger einer dreijährigen Verlängerung der Kreditlaufzeiten zugestimmt haben. Im Zuge des Rettungsplans wurden auch Teilverkäufe besiegelt, der Konzern tilgte unter anderem Schulden.

Der Bilanzskandal beim Unternehmen hatte auch personelle Konsequenzen in der obersten Führungsebene nach sich gezogen. Unter anderem musste Konzernchef Markus Jooste gehen, und der frühere Großaktionär und Ex-Verwaltungsratschef Christo Wiese zog sich zurück. Mehr als 95 Prozent des Börsenwerts wurden jedoch vernichtet. Das Papier ist nunmehr ein Pennystock und kostet aktuell rund 14 Euro-Cent.

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