Starbucks lässt in China künftig Kaffee liefern

Starbucks China CEO, Belinda Wong, attends the Starbucks and Alibaba strategic partnership press conference in Shanghai
Zusammenarbeit mit Alibaba verkündet. US-Unternehmen liefert sich harten Konkurrenzkampf mit einheimischem Anbieter.

Die US-Kaffeehauskette Starbucks will die "Kaffeekultur in China voranbringen" und arbeitet deshalb mit dem Online-Riesen Alibaba zusammen. Alibabas Lieferdienst Ele.me werde ab September zunächst in Peking und Shanghai auch Starbucks-Getränke liefern, kündigte der Chef des US-Unternehmens, Kevin Johnson, am Donnerstag in Shanghai an.

Das US-Unternehmen sieht China als wichtigen Wachstumsmarkt, kämpft aber gegen harte Konkurrenz des einheimischen Anbieters Luckin Coffee.

Die Vereinbarung mit Alibaba sei "Raketentreibstoff" für die Digitalstrategie von Starbucks, sagte Unternehmenschef Johnson. Die rund 150 Filialen in Peking und Shanghai bieten demnach ab September Außer-Haus-Lieferungen an. Bis Ende des Jahres soll es den Service in 30 Städten geben.

Starbucks hat bereits rund 3.400 Filialen im Land der Teetrinker. Bis 2022 will das Unternehmen diese Zahl verdoppeln. "Alle 15 Stunden" werde ein neues Starbucks-Cafe in China eröffnet, erklärt das Unternehmen. Die Marke mit der Meerjungfrau ist vor allem in den großen Städten präsent, in belebten Einkaufsstraßen und in Einkaufszentren.

Konkurrenz wächst schnell

Doch seit vergangenem Jahr macht Luckin Coffee eine Filiale nach der anderen auf. In wenigen Monaten eröffnete das Unternehmen bereits mehr als 600 Filialen. Es bietet zudem die beliebte Lieferung an die Haustür schon an und ist vor allem viel günstiger als Starbucks. Bis Ende des Jahres soll es schon mehr als 2.000 Luckin-Coffee-Cafes geben, hatte das Unternehmen erst diese Woche angekündigt.

In China ist das Kaffeetrinken stark im Kommen - in den USA stagniert der Konsum. Starbucks hat in seinem Heimatland rund 12.000 Filialen. Der Umsatz in China soll sich bis 2022 mehr als verdreifachen. Derzeit verdient Starbucks schon rund 15 Prozent im Asien-Pazifik-Raum.

Lieferdienste sind in der Volksrepublik in den vergangenen Jahren förmlich explodiert. Millionen von Fahrern bringen den Kunden Mahlzeiten und Getränke, versprochen wird eine Wartezeit von weniger als 30 Minuten. Zahlreiche Restaurants kochen nur noch für diese Lieferdienste. Alibaba hatte Ele.me erst in diesem Jahr vollständig übernommen - auch um sich der Konkurrenz von Technologieriese Tencent besser erwehren zu können.

Kommentare