Spritpreise Montagnachmittag wieder unter zwei Euro
Die Preise für Sprit sind am Montag in ganz Österreich wieder unter zwei Euro gelegen. Ein Liter Super Benzin kostete Montagnachmittag, Stand 15.00 Uhr, an rund tausend der rund 1.400 Tankstellen weniger als 1,9 Euro. Diesel kostete an über tausend Tankstellen weniger als 2,0 Euro. In Brückl in Kärnten war der Liter Diesel sogar um 1,799 Euro zu erhalten. Benzin war in Piringsdorf im Burgenland mit 1,689 Euro am günstigsten, geht aus Daten der Energiebehörde E-Control hervor.
Auch der Autofahrerclub ÖAMTC registrierte am Montag rückläufige Preise. Bei Diesel sei der Durchschnittspreis gegenüber Freitag um 3 Cent auf 2,048 Euro gesunken, bei Benzin um 2,4 Cent auf 1,942 Euro. "Es geht nicht mehr hinauf", kommentierte Martin Grasslober vom ÖAMTC die Entwicklung gegenüber der APA. Die Höchststände waren Ende vergangene Woche verzeichnet worden, von Montag bis Freitag waren die Spritpreis binnen einer Woche um rund 40 Cent gestiegen.
Der ÖAMTC sieht die Erdölindustrie in der Pflicht zu erklären, warum die Preise für Benzin und Diesel so viel stärker gestiegen sind als der Rohölpreis.
Die Nachfrage nach Treibstoff ist in Österreich in den letzten Wochen jedenfalls "extrem hoch" gewesen, bestätigte der Fachverband der Mineralölindustrie (FVMI) in der Wirtschaftskammer (WKÖ) am Montag auf APA-Anfrage. Das liege einerseits an einem erhöhten Reiseverkehr in den Semesterferien. Anderseits seien die Spritpreise in den Nachbarländern Deutschland und Schweiz derzeit höher als hierzulande. Die Versorgung an den Tankstellen sei jedoch weiterhin gesichert.
Auch beim Heizöl verzeichnete die Mineralölindustrie eine erhöhte Nachfrage, viele hätten bereits Vorräte für den kommenden Winter eingekauft. "Wir gehen aber davon aus, dass sich die Nachfrage wieder einpendeln wird", sagte FVMI-Geschäftsführerin Hedwig Doloszeski. Die Mitgliedsunternehmen würden ihren Lieferverträgen derzeit "vollumfänglich nachkommen", auch an den Tankstellen sei die Versorgung gesichert.
Risikoaufschläge
Die gestiegenen Preise für Benzin, Diesel und Heizöl seien aktuell auf "geopolitische Risikoaufschläge in Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine zurückzuführen", so der Fachverband. Relevant für die Preisbildung an den heimischen Tankstellen seien vor allem die internationale Preisentwicklung und der Wechselkurs zwischen US-Dollar und Euro.
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