Spediteure warnen vor Abwanderung

Die heimische Logistikbranche ist grundsätzlich optimistisch für die Zukunft. Nach dem wirtschaftlichen Einbruch 2008 und den Jahren danach geht es seit 2012 wieder aufwärts. Auch bei den Arbeitskräften. Laut AMS-Chef Johannes Kopf steigt die Nachfrage nach Mitarbeitern wieder: "In den kommenden Jahren ist mit einer guten Auftragslage zu rechnen, daher werden vor allem Fachkräfte gesucht werden."
Damit die Branche weiter wächst, müssen sich aber, fordert Wolfram Senger-Weiss, Präsident des Zentralverbandes Spedition&Logistik, die Rahmenbedingungen verbessern. Unter anderem müssten Gefahrengut-Transporte entbürokratisiert werden und einheitliche Kompetenzen bei Fahrverboten oder Logistikflächen geschaffen werden. Außerdem dürfe es keine flächendeckende Lkw-Maut geben. Denn sonst entstünde die Gefahr, dass Großkonzerne ihre Logistik-Services über die Grenze in attraktivere Nachbarländer auslagern.
Ausgeflaggt
Was in der Transportbranche bereits seit langem geschieht. Wegen der hohen Steuern wurden viele Lkw "ausgeflaggt". Das bedeutet, dass sie in osteuropäischen Ländern angemeldet wurden. Mittlerweile ist jeder zweite Lkw der heimischen Unternehmen im Ausland angemeldet.

Insgesamt hat die Logistik-Wirtschaft mit 160.000 Arbeitsplätzen in 11.000 Unternehmen mit 33,6 Milliarden Euro Jahresumsatz einen hohen Stellenwert für den Standort. Laut Berechnungen des Industriewissenschaftlichen Instituts (iwi) sichert jeder der 160.000 Logistik-Beschäftigten 3,5 Arbeitsplätze in der Gesamtwirtschaft. Die Bedeutung der Branche für den Standort wird laut einer Umfrage bei 60 Leitbetrieben in Salzburg und Oberösterreich in den nächsten fünf Jahren weiter steigen.
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