Spatenstich für South Stream

Die Energiegroßmacht Russland stößt am Freitag mit dem Baubeginn für die rund 2400 Kilometer lange Pipeline South Stream weiter auf den europäischen Energiemarkt vor.

Kreml-Chef Wladimir Putin, der russische Gasmonopolist Gazprom und Partner aus etwa zehn Ländern wollen am Schwarzen Meer nahe der russischen Stadt Anapa den Startschuss für das gigantische Energieprojekt geben.
Beteiligt ist auch die BASF-Tochter Wintershall. Durch die Leitung soll von 2015 an Gas fließen. Die Gesamtkosten werden auf 16 Mrd. Euro geschätzt.
Wachsender Energiehunger
Durch die einmal insgesamt vier Stränge sollen dann bis zu 63 Mrd. Kubikmeter Gas jährlich strömen. Russland will wie mit der Ostseepipeline Nord Stream vor allem den wachsenden Energiehunger in Europa stillen, der durch den Atomausstieg entsteht. Herzstück der South-Stream-Leitung ist ein 925 Kilometer langer Abschnitt durch das Schwarze Meer. Die 1455 Kilometer lange Landleitung beginnt in dem bulgarischen Badeort Warna und endet an der italienischen Grenze in Tarvisio.
Konkurrenzprojekt zu Nabucco

Das maßgeblich von Putin vorangetriebene Projekt gilt als Konkurrenz für das lange von der EU favorisierte Nabucco-Vorhaben.
Experten sehen angesichts von South Stream aber kaum Chancen für das Projekt, durch das Gas aus dem Kaspischen Meer unter Umgehung
Russlands nach Europa transportiert werden sollte. Als wichtigster Partner hatte die Ex-Sowjetrepublik Aserbaidschan zuletzt eine kleinere Variante des Vorhabens ins Spiel gebracht.
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