Sorgt das Coronavirus für eine Megafusion in der Pharmabranche?
Der britische Konzern AstraZeneca sei vergangenen Monat an den Biotech-Rivalen Gilead Sciences aus den USA herangetreten, um einen möglichen Zusammenschluss auszuloten.
Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, AstraZeneca lote einen möglichen Zusammenschluss mit Gilead aus. Sie beruft sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen.
AstraZeneca arbeitet momentan an einem Corona-Impfstoff, das Gilead-Mittel Remdesivir gilt als mögliches Medikament gegen das Virus.
Eine Fusion wäre somit der Zusammenschluss zweier Pharmariesen mit entsprechender Marktmacht.
Wettlauf um den Impfstoff
Rund um den Globus arbeiten Firmen momentan mit Hochdruck an Impfstoffen und Behandlungen, darunter auch die großen US-Konzerne Eli Lilly, Pfizer, Merck & Co.
Reuters-Berechnungen zufolge gibt es weltweit mehr als 6,9 Millionen gemeldete Infektionen, knapp 400.000 Menschen sind in Verbindung mit Corona gestorben.
Partnerschaften bevorzugt
Eine Sprecherin von AstraZeneca sagte, sie wolle sich nicht zu Gerüchten oder Spekulationen äußern.
Von Gilead war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Milliarden-Konzerne
AstraZeneca ist an der Börse umgerechnet fast 140 Milliarden Dollar wert, Gilead 96 Milliarden Dollar. Finanzielle Details wurden in dem Bericht nicht genannt.
Laut Bloomberg gibt es keine formellen Gespräche, Gilead hat aber mit seinen Beratern eine mögliche Fusion durchgespielt.
Grundsätzlich bevorzuge Gilead Partnerschaften und kleinere Akquisitionen. Ein großer Deal mit einem anderen Pharma-Konzern stehe nicht oben auf der Agenda.
Astrazeneca erzielte 2019 einen Umsatz von 24 Milliarden Dollar und verdiente dabei 1,2 Milliarden Dollar.
Der 1987 gegründete US-Konzern Gilead kam im vergangenen Jahr auf einen Erlös von 22 Milliarden Dollar sowie einen Gewinn von 5,4 Milliarden Dollar.
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