Sonnenrabatt, Sozialtarif: Das ändert sich 2026 bei den Energiekosten

Mehrere Euro-Geldscheine liegen neben einem Gasherd mit Flamme und einem Stromzähler.
Bei Gas steigen die Netzgebühren mit 2026 stark. Auch die Netztarife für Strom steigen, jedoch winken hier einige Erleichterungen.

Zusammenfassung

  • 2026 sinken die Stromkosten durch einen neuen Sozialtarif und eine niedrigere Elektrizitätsabgabe, während die Gasnetzgebühren im Schnitt um 18,2 Prozent steigen.
  • Der neue "Sommer-Sonnenrabatt" gewährt zwischen April und September 20 Prozent Rabatt auf die Stromnetzgebühr zur Mittagszeit, sofern Smart-Meter-Daten verfügbar sind.
  • Der Sozialtarif startet ab April 2026 für begünstigte Haushalte und der Ökostromförderbeitrag fällt niedriger aus, wodurch Haushalte zusätzlich sparen.

Das neue Jahr bringt niedrigere Stromkosten und höhere Gasnetzgebühren

Bei Strom steigen die Netztarife mit 1. Jänner 2026 zwar im Schnitt um 1,3 Prozent. Dass Strom dennoch für viele günstiger wird, liegt am neuen Sozialtarif sowie an der temporären Wiederabsenkung der Elektrizitätsabgabe. Diese beträgt im nächsten Jahr für Haushalte statt 1,5 nur 0,1 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Bei Gas steigen die Netzgebühren mit Jahreswechsel erneut stark, im Schnitt um 18,2 Prozent.

Sowohl bei den Strom- als auch den Gasnetztarifen, die jährlich von der Energiebehörde E-Control festgelegt werden, gibt es große regionale Unterschiede. Bei Strom sinken sie in Vorarlberg, Kärnten, Wien und in der Steiermark leicht und in Salzburg deutlich. Am stärksten steigen sie in Niederösterreich, Tirol und im Burgenland. Bei Gas steigen sie in Kärnten, Niederösterreich, in der Steiermark und im Burgenland am stärksten.

Neuer "Sommer-Sonnenrabatt" und Sozialtarif

Bei den Netzentgelten für Strom wird es 2026 erstmals einen Rabatt geben für alle, die Strom im Sommer zur Mittagszeit verbrauchen, also dann, wenn meist besonders viel Photovoltaik-Strom eingespeist wird. Der "Sommer-Sonnenrabatt" von 20 Prozent auf die Netzgebühr gilt zwischen 1. April und 30. September in den Stunden von 10 bis 16 Uhr. Dieser Sommer-Nieder-Arbeitspreis (SNAP) wird automatisch verrechnet, "sofern die Netzbetreiber über die dafür nötigen Detaildaten verfügen", wie es in den Erläuterungen zur Verordnung heißt. In der Praxis bedeutet es, dass im Smart-Meter-Portal des Netzbetreibers die Viertelstundenwerte aktiviert sein müssen.

Durch den Beschluss des neuen Elektrizitätswirtschaftsgesetzes (ElWG) ist auch der Weg frei für den neuen Sozialtarif. Dieser soll mit 1. April 2026 starten. Begünstigte Haushalte - jene 250.000, die vom ORF-Beitrag befreit sind sowie einige zehntausend Arbeitslose und Notstandshilfe-Bezieher - zahlen dann für die ersten 2.900 Kilowattstunden Strom nur mehr 6 Cent pro kWh. Das ist eine deutliche Ersparnis gegenüber den aktuellen Tarifen am Markt, die laut E-Control-Tarifkalkulator meist bei einem Verbrauchspreis von rund 10 Cent pro kWh ohne Steuern und Abgaben beginnen.

Niedriger als 2025 fällt nächstes Jahr auch der Ökostromförderbeitrag aus. Ein Durchschnittshaushalt mit 3.500 Kilowattstunden Stromverbrauch erspart sich damit 2026 ungefähr fünf Euro.

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