Facebook-Konkurrent Snapchat: Rote Zahlen aber mehr Nutzer
Die Foto-App Snapchat hat erstmals nach drei Quartalen wieder Nutzer dazugewonnen. Der Zuwachs könnte laut Börsianer ein Zeichen dafür sein, dass Snapchat nach mehrfacher Umgestaltung der App die richtige Lösung gefunden hat. Außerdem gelang es der Firma, die Version der App für das meistgenutzte Smartphone-System Android nach monatelangen Problemen zu verbessern.
Die Zahl der täglich aktiven Nutzer steigt
Die Zahl der täglich aktiven Nutzer stieg im ersten Quartal binnen drei Monaten um 4 Millionen auf 190 Millionen, wie Snapchats Mutterkonzern Snap mitteilte. Anleger reagierten erfreut auf die Rückkehr zum Nutzerwachstum und ließen den Aktienkurs im nachbörslichen US-Handel steigen.
Auch geschäftlich lief es besser als an der Wall Street erwartet worden war. Snaps Erlöse kletterten dank stark gestiegener Werbeeinnahmen im Jahresvergleich um fast 40 Prozent auf 320 Mio. Dollar (284,57 Mio. Euro).
Weiterhin in den roten Zahlen
Zugleich steckt Snap weiter tief in den roten Zahlen, auch wenn der Verlust um 20 Prozent auf 310 Mio. Dollar sank. "Im ersten Quartal haben wir starke Ergebnisse geliefert", sagte Snap-Chef Evan Spiegel und stellte erhöhte Investitionen für ein langfristiges Wachstum in Aussicht.
Snapchat wurde vor allem durch von allein verschwindende Fotos bekannt. Inzwischen versucht die App, auch zu einer Plattform für Medieninhalte zu werden. Schärfster Rivale ist Facebooks Foto-Dienst Instagram.
Jugendliche in den USA zu 90 Prozent erreicht
Zur Abschwächung des Wachstums bei Snapchat trug auch bei, dass Facebook bei seinen Apps die "Stories"-Funktion des Konkurrenten kopierte, bei der Nutzer ihren Freunden für einen Tag Bilder und Videos zeigen können. Snapchat betont zugleich, dass man in den USA 90 Prozent der Menschen im Alter zwischen 13 und 24 Jahren erreiche.
Mit dem Umbau der App wollte Snap vor allem auch etwas ältere Nutzer anlocken. Dafür wurde unter anderem die Bedienung verändert. Das kam wiederum bei den eingefleischten Snapchat-Nutzern nicht gut an. Deswegen folgte einige Monate später die nächste Umgestaltung.
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