Showdown bei Generali-Hauptversammlung erwartet

Showdown bei Generali-Hauptversammlung erwartet
Benetton stellt sich auf die Seite von Minderheitsaktionären.

Der italienische Versicherer Generali fiebert der am Freitag geplanten Hauptversammlung entgegen, bei er es zum großen Showdown zwischen zwei Aktionärsblöcken kommen wird. Auf der einen Seite steht die Mehrheit des derzeitigen Verwaltungsrats um den Großaktionär Mediobanca, die etwa 17,2 Prozent des Kapitals kontrolliert. Auf der anderen Seite stehen die Minderheitsaktionäre um die Großunternehmer Francesco Gaetano Caltagirone und Leonardo Del Vecchio.

Die beiden Unternehmer fordern den Führungskurs von Generalis Chef Philippe Donnet heraus und verlangen einen Strategiewechsel im Versicherungskonzern. Zusammen mit der mit ihnen verbündeten Turiner Sparkassenstiftung CRT halten der Baulöwe Caltagirone und der Brillenproduzent Del Vecchio rund 20 Prozent der Generali-Anteile. Auf ihre Seite stellt sich jetzt auch die Unternehmerfamilie Benetton, die eine vierprozentige Beteiligung an dem Triester Versicherer hält.

Kandidatenlisten

Die beiden Aktionärsblöcke haben jeweils Kandidatenlisten für die Besetzung des neuen Verwaltungsrats mit eigenen Kandidaten auch für die Positionen des Verwaltungsratspräsidenten und des CEO vorgelegt und hoffen auf die Mehrheit der Aktionärsstimmen. Caltagirone hat Luciano Cirina, den entlassenen Osteuropa-Vorstand des Konzerns, der die Generali CEE-Holding mit Sitz in Prag leitete und zu der auch Österreich gehört, als neuen Konzernchef vorgeschlagen.

Beide Blöcke haben Strategiepläne erarbeitet und hoffen, möglichst viele der institutionellen Anteilseigner zu überzeugen. Die rebellischen Investoren sind der Auffassung, dass Generali mit Blick auf den Börsenwert hinter die Rivalen AXA aus Frankreich und die deutsche Allianz zurückgefallen sei, obwohl Italiens Top-Versicherer seit 2016 die höchste Aktienrendite (TSR) der Branche vorweisen kann. Zudem hatte Caltagirone in Aussicht gestellt, dass mit seinen Plänen der Gewinn pro Aktie bis 2024 fast doppelt so schnell steigen werde wie nach der im Dezember vorgestellten Konzernstrategie der Generali-Führung.

Fusionen

Generali hat drei Milliarden Euro für Fusionen und Übernahmen vorgesehen - das ist weniger als die Hälfte im Vergleich mit den von den Herausforderern vorgeschlagenen sieben Milliarden Euro. Diese streben weniger und dafür größere Zukäufe an als sie CEO Donnet plant, um die Position des Versicherers mit dem Löwen im Firmenwappen zu stärken.

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