Semperit macht weniger Industrie- und mehr Medizingeschäft

Bessere Versorgung durch weniger Kliniken
Der Umsatz war im ersten Quartal rückläufig, der operative Gewinn dafür höher.

Der Kautschukverarbeiter Semperit macht in Coronazeiten mehr Geschäft in der Medizinsparte, aber deutlich weniger im Bereich Industrie. Im Summe gab es in den ersten drei Monaten des Jahres weniger Umsatz, aber einen höheren operativen Gewinn, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Wie sich das Jahr entwickeln wird, sei angesichts der Corona-Pandemie schwer abzuschätzen.

Höhere Nachfrage

Semperit hat schon von der deutlich gestiegenen Nachfrage nach medizinischen Schutzhandschuhen profitiert, wobei sich die Effekte zum überwiegenden Teil erst in künftigen Quartalsergebnissen niederschlagen werden. Unter anderem wurden 60 Mio. Handschuhe für medizinisches Personal in Österreich geliefert. Der geplante Verkauf des Bereichs wurde verschoben. Zu höheren Absatzmengen dürften noch steigende Preise dazukommen.

Im Gegensatz zu den Aussichten im Medizinbereich geht Semperit für die Sparte Industrie angesichts der weltweiten Konjunkturabkühlung von deutlichem Rückgang bei Umsatz und Ergebnis im zweiten Halbjahr aus. In welchem Ausmaß die Aufwärtstendenzen des Sektors Medizin die negativen Wirkungen aus dem Sektor Industrie kompensieren können, sei aus heutiger Sicht noch nicht abschätzbar.

Umsatzrückgang

Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum verzeichnete die Semperit-Gruppe im ersten Quartal 2020 einen Umsatzrückgang von 6,5 Prozent auf 199,1 Mio. Euro. Im Sektor Industrie ging der Umsatz um 14,0 Prozent zurück. Der Sektor Medizin erzielte hingegen eine Steigerung von 8,4 Prozent.

Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) verbesserte sich auf 9,8 Mio. Euro im ersten Quartal 2020 gegenüber 7,8 Mio. Euro im ersten Quartal 2019. Die EBIT-Marge stieg von 3,7 Prozent auf 4,9 Prozent.

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