Saudi Arabien will Touristen ins Land locken

Die Ölanlage Abkaik wurde attackiert
Saudi-Arabien will die Grenzen für ausländische Touristen stärker öffnen.

Saudi-Arabien will die Grenzen für ausländische Touristen stärker öffnen. Dazu brachte die Führung des streng-konservativen muslimischen Königreiches heute ein neues Visasystem für 49 Länder auf den Weg. Das Land zähle vor allem auf Gäste aus China, Japan, Europa und den USA. Auch Unternehmen seien für Investitionen in den Tourismus willkommen.

Die Initiative ist Teil der Strategie von Kronprinz Mohammed bin Salman, Saudi-Arabien unabhängiger von den Öleinnahmen zu machen. Bis 2030 soll der Beitrag des Tourismus am Bruttoinlandsprodukt von derzeit drei auf zehn Prozent steigen. Die Zahl der Besucher aus dem Ausland soll sich bis dahin auf jährlich 100 Millionen mehr als verdoppeln.

Sorgen, die Konflikte mit dem Iran und Rebellen aus dem benachbarten Bürgerkriegsland Jemen könnten Urlauber abschrecken, trat der saudi-arabische Tourismuschef Ahmed al-Chatib entgegen. Das Land sei „sehr, sehr sicher“, sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. Auch wandte er sich gegen Bedenken wegen der streng-religiösen Verhaltensregeln, die der Staat zuletzt etwas gelockert hatte.

„Züchtige Bekleidung“ statt Überkleid Abaja 

Chatib warb in einer Erklärung, Besucher würden „überrascht“ sein von den „Schätzen“ Saudi-Arabiens: In dem Land gebe es fünf UNESCO-Welterbestätten, eine lebendige Kultur und „atemberaubende“ Natur. Außerdem sollten für ausländische Besucherinnen gelockerte Kleidervorschriften gelten: Touristinnen müssten nicht das traditionelle schwarze Überkleid Abaja tragen, erklärte Chatib. Notwendig sei aber „züchtige Bekleidung“.

Die Entwicklung des Tourismus ist Teil der „Vision 2030“, mit der Kronprinz Mohammed bin Salman einen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Reformkurs eingeleitet hat. Die Führung des Landes hofft auf eine Million neue Arbeitsplätze in der Tourismusbranche.

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