SAS und Brussels Airlines streichen Hunderte Flüge

SAS und Brussels Airlines streichen Hunderte Flüge
Bei SAS streiken die Piloten und Brussels streicht 700 Flüge, um Streiks wegen Arbeitsüberlastung zu vermeiden.

Die Serie von Flugstreichungen in Europa reißt nicht ab. Die Urlaubszeit wird nun auch zur Streik-Zeit. Nach gescheiterten Schlichtungsgesprächen steht die angeschlagene Fluggesellschaft SAS vor einem Pilotenstreik. Wegen des Ausstands würden etwa die Hälfte aller Flüge gestrichen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Täglich sind demnach ungefähr 30.000 Passagiere betroffen. Der Ausstand sei zum jetzigen Zeitpunkt für SAS verheerend und setze die Zukunft des Unternehmens und tausende Arbeitsplätze aufs Spiel, kritisierte Konzernchef Anko van der Werff.

„Die Entscheidung, jetzt in den Streik zu treten, zeigt das rücksichtslose Verhalten der Pilotengewerkschaften und ein erschreckend geringes Verständnis für die kritische Lage, in der sich SAS befindet.“

Der Ausstand war bereits angekündigt, wurde aber mehrfach verschoben. Das Unternehmen und die schwedischen, norwegischen und dänischen Piloten verhandeln seit Wochen über einen Tarifvertrag. Die schwedische Pilotenvereinigung wirft dem Unternehmen vor, die Pandemie genutzt zu haben, um fast die Hälfte der Piloten mit einem vereinbarten Recht auf Wiedereinstellung zu entlassen, dieses Recht aber außer Kraft gesetzt zu haben.SAS kündigte Anfang des Jahres zudem ein Sparprogramm an. Dabei verwies das Unternehmen auf die Pandemie sowie Kosten, die nicht wettbewerbsfähig seien.

Indes kappt die Lufthansa-Tochter Brussels Airlines  während der Sommerferien fast 700 Flüge und damit etwa sechs Prozent ihres geplanten Programms, berichteten die belgischen Medien "Belga" und "L'Echo" am Montag. Ziel sei es, die Arbeitsbelastung zu verringern und Streiks zu vermeiden. Von Brussels Airlines war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Die Gewerkschaften der Piloten und des Kabinenpersonals von Brussels Airlines hatten im vergangenen Monat einen dreitägigen Streik geplant. Die Belegschaftsvertreter hatten sich darüber beschwert, dass der Arbeitsdruck zu hoch sei und das Unternehmen seit etwa einem Jahr über die Situation Bescheid wisse, ohne eine Lösung anzubieten.

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