Ryanair schließt Kunden wegen Streits um Pandemie-Flüge aus
Wegen Streits um Ticket-Rückerstattungen während der Corona-Pandemie hat Ryanair Medienberichten zufolge Passagieren den Check-in verweigert. Erst nach der Begleichung der Forderungen hätte sie an Board gelassen. Wie die "Irish Times" am Mittwoch berichtete, sind allein in Irland Hunderte Reisende betroffen. Nach Informationen der britischen Zeitung "Guardian" gibt es auch in Großbritannien mehrere Fälle.
Unternehmen sieht sich im Recht
Es geht um sogenannte Chargebacks. Weil die irische Billigfluglinie ihnen Kosten für Flüge, die sie wegen der Pandemie nicht angetreten hatten, nicht erstattete, nutzten Reisende die Möglichkeit, sich das Geld über die Kreditkartenfirma zurückzuholen. Die Namen und Daten dieser Passagiere hat Ryanair sich offenbar gemerkt und verweigerte ihnen das Boarding bei später gebuchten Flügen, wie zuvor das Portal "aerotelegraph.com" berichtete. Das Unternehmen sieht sich im Recht und verwies auf die Geschäftsbedingungen.
Die Betroffenen hätten nicht erstattungsfähige Tickets für Flüge gekauft, die trotz der Pandemie wie geplant durchgeführt wurden, sagte eine Ryanair-Sprecherin der "Irish Times". Die Rückbuchungen über das Kreditkartenunternehmen seien unrechtmäßig erfolgt, sagt er. Die Airline sprach von einer "winzigen Minderheit" von weniger als 850 Reisenden.
Unklare Rechtslage
Diese Passagiere würden erst wieder mitgenommen, wenn sie ihre Schulden beglichen hätten. Wie "Irish Times" und "Guardian" berichteten, erfuhren viele Betroffene erst kurz vor Reiseantritt von der Sperrung. Den neuen Flug hatten sie trotzdem buchen können. Erst vor kurzem hatte die britische Wettbewerbsbehörde Ermittlungen gegen Ryanair und den britischen Marktführer British Airways in diesen Fällen mit Verweis auf die unklare Rechtslage eingestellt.
Kommentare