Rumänien: Ermittlungen gegen vier Schweighofer-Werksleiter

Zerstörungen im Nationalpark Domogled.
Vorwürfe wegen illegalen Holzschlags, Steuerbetrugs und unlauterer Geschäftspraktiken.

Die rumänische Antimafia-Staatsanwaltschaft (DIICOT) hat strafrechtliche Ermittlungen gegen vier leitende Mitarbeiter des österreichischen Holzunternehmens Schweighofer eingeleitet. Betroffen sind konkret Führungskräfte der Holzindustrie Schweighofer S.R.L. (GmbH) Romania, denen sie Bildung einer kriminellen Vereinigung, illegalen Holzschlag, Steuerbetrug, Ausschreibungsbetrug sowie unlautere Geschäftspraktiken vorwirft.

Alle vier Beschuldigte gehören zum Management der Schweighofer-Sägewerke in Radauti und Sebes. Strafrechtliche Konsequenzen haben außerdem noch drei weitere in der Causa Verdächtige zu befürchten.

Ermittler: 25 Mio. Euro Schaden

Die Antimafia-Staatsanwaltschaft hatte Mitte der Woche zum Schlag gegen die Holzmafia angesetzt und dabei rund zwei Dutzend Standort- sowie Hausdurchsuchungen vorgenommen, unter anderen auch bei den Schweighofer-Werken und -Führungskräften.

Das Bukarester Polizeipräsidium hatte anschließend in einer Presseaussendung mitgeteilt, dass "leitende Mitarbeiter" der rumänischen Tochter des österreichischen Unternehmens im dringenden Verdacht stehen, mit der lokalen Holzmafia unter einer Decke zu stecken und seit 2011 "den Kauf von illegalem Rundholz koordiniert" zu haben. Den Schaden beziffern die rumänischen Ermittler auf rund 25 Millionen Euro.

Der Grüne EU-Abgeordnete Thomas Waitz erneuerte seine bereits vor einigen Tagen im KURIER geäußerte Kritik an den illegalen Rodungen in Rumäniens Urwäldern.

Kommentare