Rettungskräfte in England streiken wieder für mehr Lohn

Schon vergangene Woche gingen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des NHS auf die Straßen.
Bis zu 15.000 Notärzte, Rettungswagenfahrer und Beschäftigte von Notrufzentralen gehen für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen auf die Straße.

Zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen legen Rettungskräfte in England und Wales am Montag die Arbeit nieder. Bis zu 15.000 Notärzte, Rettungswagenfahrer und Beschäftigte von Notrufzentralen streiken für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen.

Zudem gehen etwa 5.000 Beschäftigte von Kliniken in Liverpool in den Ausstand. Akute Notfälle aber sollen behandelt werden. Der britische Gesundheitsdienst NHS ist chronisch unterfinanziert und unterbesetzt.

Gewerkschaft: Finanzminister muss Geld auftreiben

Millionen Menschen warten auf Routineeingriffe, Patienten warten deutlich länger als vorgesehen auf Rettungswagen. Die Lösung für die wachsende NHS-Krise sei naheliegend, sagte die Generalsekretärin der Gewerkschaft Unison, Christina McAnea. "Es ist einfach: Alles, was der Finanzminister tun muss, ist, Geld aufzutreiben, um die Beschäftigten im Gesundheitswesen fair zu bezahlen."

Höhere Löhne würden ein Abwandern von Fachkräften verhindern und neue Mitarbeiter anziehen, sagte McAnea. Mehr Personal wiederum würde zu kürzeren Wartezeiten für Rettungsdienste und Patienten führen. "Alle wären Gewinner", sagte die Unison-Chefin.

Die Gewerkschaften verweisen auf hohe Reallohnverluste in den vergangenen Jahren. Sie fordern deshalb eine Erhöhung, die deutlich über der Inflation von zuletzt gut zehn Prozent liegt. Die Regierung hingegen beruft sich auf den Vorschlag einer Tarifkommission, 4,5 Prozent mehr zu zahlen. Sie lehnt Gespräche über stärkere Steigerungen ab.

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