Rekord an unsicheren Produkten
Die EU hat im Jahr 2014 einen neuen Rekord an unsicheren Produkten verzeichnet. Insgesamt wurden fast 2.500 gefährliche Spielzeuge, Textilien, Elektrogeräte, Fahrzeuge und Kinderartikel vom Markt genommen, erklärte die EU-Kommission am Montag in Brüssel. Dies ist ein Anstieg von drei Prozent gegenüber 2013. Zwei Drittel der unsicheren Produkte kommen aus China.
Seit der Einrichtung des europaweiten Schnellwarnsystems für unsichere Produkte (RAPEX) im Jahr 2003 wurden insgesamt 19.093 gefährliche Artikel sichergestellt. "Über die Jahre hat es sich als sehr effizient für die Sicherheit europäischer Konsumenten erwiesen", sagte die für Verbraucherschutz zuständige EU-Kommissarin Vera Jourova.
Im Jahr 2014 stellten Spielzeuge mit 28 Prozent aller vom Markt genommenen unsicheren Produkte die häufigste Kategorie dar, gefolgt von Bekleidung, Textilien und Modeartikel (23 Prozent) sowie Elektrogeräten (neun Prozent). Aber auch Kraftfahrzeuge (acht Prozent), Kinder-Artikel und Beleuchtungseinrichtungen (jeweils 3 Prozent) sorgten für entsprechende Warnungen.
Unsichtbar: Chemie-Risiken
Die häufigsten Risiken waren Verletzungsgefahr (26 Prozent), chemische Stoffe (25 Prozent), Ersticken (zwölf Prozent), Elektroschocks (elf Prozent) und Erdrosselung (neun Prozent). Die häufigsten Chemie-Risiken betrafen Schuhe und Lederwaren, die toxische Chrom-VI-Verbindungen enthielten, Weichmacher in Plastikspielzeug und anderen Kinderwaren, sowie schädliche Schwermetalle in Modeschmuck.
Mit einem Anteil von 64 Prozent stellt China, einschließlich Hongkong, weiterhin die größte Quelle gefährlicher Produkte dar. 14 Prozent der gemeldeten Waren kamen aus Europa, die meisten aus Deutschland, Italien, Großbritannien und Frankreich. Jeweils drei Prozent der unsicheren Produkte ließen sich auf die Türkei und die USA zurückverfolgen.
Farben zur Selbstgestaltung von Ostereiern enthalten mehrheitlich Azofarbstoffe, die negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben können. Das geht aus dem diesjährigen "Oster-Check" von Greenpeace hervor. Obwohl diese Allergien und Hyperaktivität bei Kindern auslösen können, sind sie nicht ausreichend gekennzeichnet. Insgesamt 50 von 60 getestete Produkte enthielten die problematischen Stoffe.
"Es ist unverantwortlich, dass gerade Ostereierfarben, mit denen oftmals auch Kinderhände in Berührung kommen und die auch auf das Eiweiß abfärben können, nach wie vor gesundheitlich bedenkliche Azofarbstoffe enthalten", beklagte Nunu Kaller, Konsumentensprecherin bei Greenpeace. Lebensmittel, in denen diese Stoffe vorkommen, müssten in der EU zwar mit einem Warnhinweis versehen werden, allerdings gilt das nicht für Farbverzierungen auf Eierschalen. Für unverpackte, gekochte und gefärbte Eier gibt es außerdem auch keine Kennzeichnungspflicht. Kaller rät von deren Kauf deswegen gänzlich ab. Klar sei hier nämlich auch nicht, ob man nicht "Gentechnikfutter" oder "schlechte Tierhaltung mitkauft".
Wer seine Eier zu Ostern trotzdem ohne Bedenken färben möchte, der hat durchaus Möglichkeiten. Neben biologischen Färbemitteln, wie zum Beispiel Kurkuma oder Zwiebelschalen, oder natürlichen Ostereierfarben, die es in Bio-Supermärkten zu kaufen gibt, bieten sich auch Azofarbstoff-freie Mittel an. Diese sind heuer erstmals bei Hofer erhältlich.
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